Heute abend (15.10.09) gab es eine m.E. gut besuchte Informationsveranstaltung zu dem o.g. Thema. Klar war eigentlich, dass sich die mit Emissionen (ich wollte in H.-B. ursprünglich ein Haus kaufen, mir ist aber wegen angeblicher Geruchsbelästigungen abgeraten worden) wohl wirklich ausreichend erfahrenen Holthausen-Biener sofort nach den Emissionen erkundigten und sich wohl auch sehr intensiv im Vorwege kundig gemacht haben. Man wundert sich, wie schnell da was entstehen könnte.
Natürlich ist intensiv nach Ersatzstandorten gefragt worden, die es ja wohl im Emsland ausreichend geben sollte, wenn das alles so ist, wie es geschildert wurde. Es gibt aber ja auch keinen Grund das anzuzweifeln. Trotzdem muss es auch in Osnabrück im dortigen Krematorium zu unangenehmen Nebeneffekten (süßlicher Geruch) kommen.
Ausserdem –wenn ich es richtig verstanden habe – hat dann doch jemand am Ende zugegeben, dass es hier keine Grenzwerte für Schwermetalle gibt?? !! Gerade an Quecksilber (Amalgam) könnte man in diesem Zusammenhang einen oder mehr Gedanken verschwenden. Außerdem habe ich als Nichtjurist gelernt, dass es sich bei der Kontrollverordnung um eine sog. selbsttragende Verordnung handelt. Wenn ich das richtig verstanden habe, kontrolliert der Betreiber sich selbst bezüglich der Emissionen. Absolut glaubhaft waren die Ausführungen zur Filterung der Abgase.
Der vorgeschlagene Standort scheint wohl mit Bedacht ausgewählt worden zu sein, insbesondere war ein Kriterium die Verkehrsanbindung (wieso eigentlich?).
Ungeschickt könnte aufstoßen, dass das Krematorium neben einem Wertstoffhof liegen solle ?
Ungeschickt könnte wohl auch sein, dass ein alteingesessener Unternehmer, der ebenfalls wegen des fraglichen !! Grundstücks angefragt hatte, leider leer auszugehen scheint. Dies, obwohl er wohl angeblich mehr Arbeitsplätze schafft als das geplante Krematorium.
Ungeschickt könnte wohl noch sein, dass die Bedarfe (speziell auch vor dem Hintergrund eines möglichen Krematoriums in Lohne) in Lingen nicht so richtig ermittelt bzw. vermittelt werden konnten. Bei einer errechneten Quote von knapp 150 Bedarfen pro Jahr, aber einer geschätzten Kapazität von 1500 Einheiten (unschöne Formulierung) wurde wohl auch dem Letzten klar, dass auch ohne Lohne ein gewisser Zukauf an Einheiten erforderlich (schon wieder unschöne Formulierung) sein wird.
Ungeschickt könnte wieder einmal aufstoßen, mit welcher Geschwindigkeit das Ganze – übrigens gegen den Willen der meisten der Anwesenden, denke ich – durchgeführt werden sollte. Baubeginn sollte wohl noch in diesem Jahr sein, wenn ich das richtig verstanden habe. Montag tagt der Ortsrat ….
Wenn mich jemand fragen sollte, wie ich zu dem Vorhaben stehe, würde ich eigentlich sagen, neutral bis eher das Krematorium befürwortend. Das Prozedere der Verwaltung, zum einen zu argumentieren, dass man bereits seit einem Jahr an dem Ganze arbeite, zum anderen aber das Projekt jetzt mit High-Speed durchziehen zu wollen, kann ich aber nicht nachvollziehen.
Wie eingangs angedeutet: Wenn man hier nicht aufpasst, entsteht hier möglicherweise wieder mal was, was man dann nicht mehr so einfach in den Griff kriegt. Die Holthausener hatten doch mal ’ne Friedhofskapelle!?
Gott sei Dank gibt es demnächst rund um Lingen zwei Krematorien:
„Konkurenz belebt das Geschäft“ (Wortspiel)
Ist das „Kremieren“ (hübsches Wort, hätte da früher eher an Nachtische gedacht…) so ein gutes Geschäft? In jedem Fall wirkt der Planer für Lingen recht professionell, wer will, schaut nach unter: http://www.cremtec.de/referenzen.html .
Ich kann aber nicht glauben, daß es seit zwei Jahren Planungen geben soll ohne daß die erforderliche und erhoffte Auslastung ermittelt worden wäre. Natürlich muß eine solche Anlage einen großen Einzugkreis haben, denn selbst wenn alle Lingener Toten verbrannt würden, ergäben das nur ca. 500 pro Jahr (http://www.lingen.de/pdf_statistiken/Bevoelkerung/Geburten_und_Sterbefaelle_ab_2000.pdf). Der Lohner Investor – Kapazitäten sind hier wohl noch nicht benannt – hofft jedenfalls auf den gesamten Landkreis Emsland, die Grafschaft , den Raum Osnabrück, Cloppenburg und Nord-Westfalen. Das kann nur auf Verdrängung hinauslaufen – dann macht der schnellste das Geschäft mit den Leichen – oder hinter den Kulissen bereits Kooperation…
Hallöchen liebe Frau Stüting,
Sie wissen doch…
…mit den Bedarfsanalysen ist das so eine Sache
in unserer kleinen netten Stadt…
Was ich, um mal die Ausdrucksweise von Prof. Dr. R. R. zu nutzen,
„spannend“ finde ist, dass es seit zwei Jahren Planungen gibt und wir, „die Bürger“wieder einmal nichts von diesem sensiblen Themenpunkt und Vorverhandlungen
wußten. –
Das Jahr 2009 ist noch nicht zu Ende und ich glaube, es gibt noch einige Überraschungen …
Herzliche Grüße aus dem Gauerbach
K. Spielmanns