BN Lingen, Hermann Nüsse am 06.11.2009:
Mit Erstaunen habe ich Anfang der Woche in der LT den Bericht über den Besuch des städtischen Bau- und Planungsausschusses am Lingener Mittelbahnsteig gelesen. Die dort entstandene Entrüstung kann ich sehr wohl nachvollziehen, nicht jedoch, wieso dieses Gremium erst durch Leserbriefe in der LT bzw. Anregung des Ratsmitgliedes Robert Koop auf dieses lebensgefährliche Bauwerk aufmerksam wurde. Die Planungen hierzu haben doch sicherlich seinerzeit schon bei der Projektierung der Unterführung zur Kaiserstraße vorgelegen. Vielleicht hat es damals auch schlichtweg eine Kommunikationspanne zwischen Stadt und Bahn gegeben. Die Stadt hat das Leuchtturmprojekt „Mittelbahnsteig“ gemeint, angekommen ist bei der Bahn aber : Lingen möchte einen „Minibahnsteig“.
Man könnte das alles ja als witziges Missverständnis auffassen, wenn die Folgen hieraus für die Lingener Bürger und Besucher Lingens nicht lebensgefährlich wären. Davon konnte ich mich in den letzten Tagen noch einmal selbst überzeugen, als ich meine Tochter zum Bahnhof gebracht habe.
Was uns allen in der jetzigen Situation am allerwenigsten nützt, ist die Suche nach den Verantwortlichen.
Es muss jetzt schnellstmöglich eine Nachbesserung her, in dem beispielsweise der „Minibahnsteig“ durch eine sicherlich mögliche „Balkonlösung“ vergrößert wird. Wer hier im ersten Moment Kostenträger ist, ist für mich völlig unerheblich. „Gefahrenbeseitigung“ heißt die Pflicht für Stadt und Bahn. Als Lingener Bürger geht mein Appell dabei zuvorderst an die Stadt. Es wird doch sicher Mittel und Wege geben, die notwendigen Gelder aus noch nicht in Angriff genommenen Leuchtturmprojekten vorzustrecken.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Alle Beteiligten sollten sich darüber im klaren sein, dass Streit darüber, wer die Verantwortung für einen Personenschaden trägt, deutlich schmerzhafter ist als ein Tauziehen um die Kostenübernahme der Bahnsteigerweiterung.
Leuchtturmprojekt „Minibahnsteig“
6. November 2009 von bn_ReinhardRauscher
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