Erster Stadtrat Dr. Büring hat erneut die undankbare Aufgabe erhalten, sich in einer strittigen Angelegenheit an vorderster Stelle zu positionieren. In der Lingener Tagespost vom 23.1. äußert er sich zu den wohl in Kürze anstehenden Rodungen der bereits im letzten Jahr in einer politisch unklugen „Basta-Aktion“ gefällten Areale im Altenlingener Forst. Und ein wenig gerät er schon ins Schwimmen, wenn er davon spricht, dass es sich um Gewerbe- und Industrieflächen handelt – was ja schon durch die „Notwendigkeit“ der geplanten De-Naturierung ad absurdum geführt wird -, gleichzeitig aber auch zugibt, dass hier eine Angebotsfläche entwickelt wird, um bei Bedarf Gewerbeflächen vorhalten zu können, sprich: für irgendwann bzw. irgendwen.
Nun, genaues kann leider nicht mitgeteilt werden, da Ansiedlungsgespräche noch laufen… das kann natürlich alles und gar nichts bedeuten.
Eine denkbare Interpretation: hier soll ein Zeichen gesetzt werden.
Zum einen: Die Stadt sieht sich angesichts der Bürgerproteste in die Enge gedrängt, so dass hier Fakten geschaffen werden müssen, bevor sich die Natur ihren Anteil zurückholt. Denn jedes Liegenlassen der Fläche wäre das Eingeständnis, dass die Baumfällungen ohne Sinn und Verstand durchgedrückt wurden.
Zum anderen demonstriert man so Zuversicht, in Zukunft diese Flächen gewerblich nutzen zu können. Selbst wenn konkrete Ansiedlungsabsichten in weiter Ferne oder gar zerstoben wären, der Anschein bliebe gewahrt.
Doch auf der anderen Seite erhöht die Stadt die Zwangslage für die eigene Ansiedlungspolitik, nun jedwede Nachfrage gezielt in das strittige Areal ansiedeln zu müssen – angesichts der gespannten Atmosphäre in Altenlingen sicherlich keine glückliche Idee.
Andererseits – wenn es gute Nachrichten zu verkünden gegeben hätte, wäre mit Sicherheit nicht der zweite Mann in den Ring gestiegen.
Zugzwang – Rodung im Altenlingner Forst
24. Januar 2010 von bn_Sabine Stüting
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