Als ich heute Nachmittag im Radio von der Umbildung des Kabinetts in Hannover hörte, fand ich dabei schon einiges Bemerkenswertes, nicht zuletzt die Meldung, dass die CDU Niedersachsen die Stelle der Ministerin für Soziales an eine türkischstämmige Wirtschaftspolitikerin aus Hamburg vergeben habe. Dass diese Umbildung aber so rasch Auswirkungen auf Lingen haben würde, überrascht doch sehr – die Sozial- oder Integrationspolitik hätte ich nicht als dringliche Verknüpfung gesehen. Aber nun die Nachricht, dass diese Entscheidung mit sich bringt, dass Heiner Pott Lingen verlässt und als Staatssekretär unter Frau Özkan nach Hannover geht.
Was nun? Offensichtlich steht nun in Kürze die Neuwahl für Lingen an. Alle Parteien, nicht nur die CDU, werden sich schneller als erwartet aufstellen müssen. Kann ein Neuanfang gelingen? Den Amtsinhaberbonus wird die CDU dann kaum verbuchen können, spannend wird sein, wieviel des Positiven wie des Negativen der letzten Jahre einer definitiv zu Personen-bezogenen Politik auf die Nachfolgenden übertragen werden wird.
Wir werden uns an dieser Wahl beteiligen – unser erklärtes Ziel ist, die Beteiligung der Bürger zu erhöhen. Bei der letzten OB-Wahl 2006 betrug die Wahlbeteiligung knapp 51%, von diesen wählten 65% Heiner Pott – das sind bei genauer Betrachtung nur ca. 1/3 der Wahlberechtigten. Die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Politik der letzten Jahre, erkennbar nicht zuletzt am wachsenden Interesse an themenbezogenem Bürgerengagement wie in den verschiedenen Bürgerinitiativen, lassen es jedenfalls nicht unmöglich erscheinen, dass die Verkrustungen aufgebrochen werden können!
Einfach toll, im tiefsten Niederbayern so hervorragend über meine Heimatstadt, die ich vor 48 Jahren via Berlin verließ, informiert zu werden.
Gute Grüße nach Lingen!
Heinrich Kohl