Der Ausbau der Ulanenstraße bleibt ein Dauerbrenner in der Lingener Kommunalpolitik. In der vergangenen Woche ließ nach langer Pause die LT mal wieder die BI Damaschke durchihren Sprecher Dennis Dickebohm zu Wort kommen.
Ich bin neulich von der Haselünner Straße (B 213) bewusst einmal über die Ulanenstraße nach Altenlingen gefahren. Dabei wurde mir klar, dass der Teilausbau der Ulanenstraße eigentlich der Anbindung des ebenfalls neu ausgewiesenen Gewerbegebietes zwischen Umgehungsstraße, Ulanenstraße und Jagdweg dient.
Die von der Stadt öffentlich genannten 500 Meter reichen exakt von der Stelle, an der die Ulanenstraße hinter dem Schlachthof zu einem schmalen Wirtschaftsweg mutiert, bis zur Kreuzung Anbindung des Gewerbegebietes an die B 213 Richtung Cloppenburg / A1 dient.
Der vor wenigen Monaten noch von OB Pott angekündigte Teilausbau wurde der Öffentlichkeit jedoch als erste Beruhigungsmaßnahme für Damaschke präsentiert, für die die Stadt sogar bereit sei, außerplanmäßig eigene Mittel einzusetzen und damit beantragte Fördermittel in gleicher Höhe zu verlieren. Es sollte der Anschein entstehen, man habe rasch auf den Druck durch die Bildung einer weiteren Bürgerinitiative reagiert. Beruhigung bezog sich da wohl eher auf den Grad der veröffentlichten Erregung als auf den Lärmpegel.
Die vermeintliche gute Tat für die lärmgeplagten Anlieger der B 213 in Damaschke entpuppt sich tatsächlich also als ein reiner Etikettenschwindel.
Ich kann die Nöte der dortigen Anlieger sehr gut nachvollziehen, beurteile jedoch den von der Stadt noch für dieses Jahr einst angekündigten Ausbau der Ulanenstraße auf einer Länge von 500 Metern im Sinne des Lärmschutzes als absolut nutzlos, da keine Umlenkung des Verkehrs erreicht werden kann, lediglich die Erschließung des Gewerbegebietes – eventuell noch mehr Verkehr generiert…
Wenn man s den planerischen Verlauf der sogenannten Entlastungsstraße auf der Karte abetrachtet, wird sofort deutlich, dass diese Streckenführung keinesfalls das Ergebnis einer gründlich durchdachten Planung ist. Es ist tatsächlich eine Aneinanderreihung zusammengestückelter Abschnitte, die in der gesamten Länge mit großen Fragezeichen gepflastert ist. Diesen Zickzackkurs wird man keinem LKW Navigationsgerät beibringen können und jeder LKW Fahrer wird diese für schwere Lastwagen äußerst schwierig zu fahrende Route tunlichst meiden.
Völlig offen bei dieser Planung sind nicht nur die Finanzierungsfragen. Dies gilt
….für den Streckenabschnitt Ulanenstraße, Im Brocke bis zur Umgehungsstraße,
….weiter der gesamte Neubaubereich von der Brögberner Straße nahe der Raffinerie durch den Forst bis zur Meppener Straße einschließlich der notwendigen Brücke über den Kanal,
…..der Neubau quer durch das dortige Landschaftsschutzgebiet von der neuen Kanalbrücke bis zur bestehenden Brücke über die Ems
Die Unsicherheiten bei der Finanzierung haben unterschiedlichste Gründe:
…..der erste Streckenabschnitt soll aus Landesmitteln finanziert werden, die ausdrücklich nur zur Förderung kommunaler Erschließungsmaßnahmen verwendet werden dürfen. Ob die tatsächlich vorgesehene andere Nutzung, nämlich als Entlastungsstraße, dem entgegensteht, ist zu fragen. Es bleibt jedoch die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die beantragten Mittel wegen der leeren Landeskassen nicht fließen werden.
…..der Neubau der Strecke parallel zum Raffinerie Tanklager und der Brücke soll durch die Raffinerie finanziert werden, was die Raffinerie jedoch vor kurzer Zeit bereits aus wirtschaftlichen Gründen sehr in Frage gestellt hat. Eine vertraglich bindende Verpflichtung zur Finanzierung durch die Raffinerie besteht nicht!
….. Über die Finanzierung des Neubauabschnitts durch das Landschaftsschutzgebiet gibt es noch keinerlei Aussagen, seine Realisierung wäre auf jeden Fall ein erheblicher Eingriff in die Natur. Ob diese Trasse jemals genehmigt wird, ist zumindest fraglich.
Ich halte die Investition finanziell nicht für vertretbar. Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der Stadt halte ich es für völlig absurd, ohne Not vorsätzlich auf einen hohen 6-stelligen Betrag öffentlicher Fördermittel zu verzichten, die zumindest seitens der Verwaltung immer noch eingeplant werden.
Bei der Summe an finanziellen Ungereimtheiten, Planungsschwächen und offenen Fragen über die Genehmigungsfähigkeit betrachte ich das gesamte Vorhaben mit einem gewissen Unbehagen.
Es sollte noch einmal gründlich über jeden einzelnen Streckenabschnitt, über jeden Richtungswechsel bei der Trassenführung, über jeden zusätzlichen Quadratmeter zerstörten Waldes nachgedacht werden, bevor auch nur ein einziger weiterer Euro in dieses Projekt investiert wird.
Schönen Guten Morgen!
Ein schöner Artikel, Frau Stüting.
Ich denke, Sie haben nun umfassend die Probleme dargelegt, die Partei, Stadt- und Ortsteilübergreifend bereits mehrfach ausführlich diskutiert wurden.
Einen Problemlösungsvorschlag, den man von einer OB-Kandidatin sicherlich erwarten dürfte, lese ich jedoch nicht heraus.
Da scheinen Ihnen einige andere Kandidaten bereits ein erhebliches Stück voraus zu sein.
Im übrigen teilen wir Ihre Sorge um die noch bestehenden Forstflächen.
Der Bau einer Nordtangente durch den Altenlingener Forst dürfte aber glücklicherweise auf unbestimmte Zeit vom Tisch sein.
Man sollte davon Abstand nehmen, die befürchteten Probleme um den Forst mit der Entlastung Damaschkes in einem Atemzug zu nennen. Dies ist nämlich ebenfalls eine wahlkampftaktische Mogelpackung.
Es werden aktuell bereits diverse vielversprechende Lösungsvorschläge diskutiert, die den Sorgen der Damaschker Bürgern genauso gerecht werden, wie denen der Altenlingener.
Vielleicht beteiligen sich sich ja ab sofort am Problemlösungsprozess.
MfG
Dennis Dickebohm
Sehr geehrter Herr Dickebohm,
ich war vor kurzem noch auf einer Sitzung des OR Altenlingen, wo das Thema Ulanenstr. seitens der Verwaltung vorgestellt wurde. Und ich muss sagen, sinnvolle Lösungen waren da nicht zu erkennen. Im Gegenteil, auf meine Nachfrage, wie denn mit der Verkehrsführung auf der B 213 (Auf- und Abfahrt Damaschke) nach dem etwaigen Ausbau der Ulanenstr. umgegangen werde und ob es überhaupt rechtliche Möglichkeiten gäbe, hier verkehrslenkend einzugreifen, gab es nur Schulterzucken und Rätselraten. Damit hatte sich scheinbar noch niemand auseinandergesetzt oder aber es gibt keine Möglichkeit.
Insofern wäre ich auch dankbar, wenn sie die Lösungsvorschläge nennen und nicht ins Anonyme abschweifen.
Legen Sie diese nicht auf den Tisch, kann man Ihren Kommentar getrost als bloße Wahlkampfhilfe für Jens Beeck abtun
Der Sprecher der BI Damaschke scheint sich doch irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt zu fühlen, anders ist seine Reaktion auf den Beitrag von Frau Stüting wohl kaum zu erklären.
Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass schon lange bevor es überhaupt einen Wahlkampf und eine OB Kandidatin Sabine Stüting gab, die BürgerNahen dem Herrn D. eine Zusammenarbeit angetragen haben. Er zeigte sich anfänglich auch sehr interessiert, ist dann jedoch unvermittelt abgetaucht. Eine Begründung blieb er schuldig. Dass Herr D. jetzt Frau Stüting ein wenig scheinheilig zur Teilnahme am Problemlösungsprozess auffordert, macht seine Ausführungen nicht unbedingt überzeugender.
Was Frau Stüting zum Ausbau der ersten 500 Meter der Ulanenstraße schreibt, ist doch absolut richtig. Es IST eine Mogelpackung, die den Damaschkern nicht den geringsten Vorteil bringt. Wenn ausgerechnet Herr Dickebohm nun den Eindruck zu erwecken versucht, dass dieser Teilausbau im Sinne der von ihm vertretenen Bürger sei, so kann das nur entweder der Verzweiflung über die bisherige Erfolglosigkeit seiner Arbeit geschuldet sein oder er versucht, auf Kosten seiner BI-Mitstreiter Stimmung zu machen GEGEN Sabine Stüting und FÜR Jens Beeck. Immerhin ist Beeck der Einzige, der diesen unsinnigen Ausbau öffentlich unterstützt.
Außer Herrn Dickebohm kennt offensichtlich niemand die von ihm zitierten, „vielversprechenden Vorschläge“. Wenn es denn solche tatsächlich gäbe, dann sollte doch zumindest die Lingener Bauverwaltung davon Kenntnis haben. Wie Herr Nüsse sehr richtig schreibt, ist das jedoch definitiv nicht der Fall. Ich selbst war ebenfalls auf besagter Sitzung des Ortsrates Altenlingen und durfte mich darüber wundern, wie wenig durchdacht die vorgestellte Planung tatsächlich ist. Immerhin ist sie vom Rat der Stadt Lingen rechtsverbindlich beschlossen.
Die sachlich sehr gut begründeten Ausführungen von Frau Stüting als eine „wahlkampftaktische Mogelpackung“ zu bezeichnen scheint mir da doch tatsächlich nur eine eher zweifelhafte Wahlkampfhilfe für Jens Beeck zu sein, der zweifellos ein ehrenwerter, aber kaum für den Beitrag von D. verantwortlicher Kandidat ist . Ob Herr Dickebohm vielleicht zufälligerweise FDP Mitglied ist?
Jedoch selbst in diesem Fall kann er nicht leugnen, dass die immer noch rechtsverbindliche Planung der Verwaltung für die Ulanenstraße und die darüber hinaus gehende Trassenführung unzweifelhaft mit einem weiteren Abholzen im Altenlingener Forst verbunden ist. Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Entlastung von Damaschke und dem Altenlingener Forst besteht demnach also leider tatsächlich, auch wenn Herr D. dies hier zu bestreiten versucht. Warum er das tut, bleibt zumindest mir unverständlich.
Da ist die fehlende Finanzierung für den Teil durch den Forst sicherlich ein erfreulicher Aspekt, doch gleichzeitig auch ein bedrohliches Szenario für die Bewohner des Forstweges in Altenlingen
Als Altenlingener kann ich die Einstellung dieses Herrn aus Damaschke nur mit dem St. Florians Prinzip vergleichen. Weg mit dem Verkehr aus Damascheke, leiten wir die LKW doch einfach nach Altenlingen um. Da Herrn D. ja nach eigenem Bekunden durchaus bekannt ist, dass der Bau der Nordtangente durch den Altenlingener Forst faktisch vom Tisch ist, bedeutet die amtlich vorgesehene und dann an der Umgehungsstraße (Auffahrt Altenlingen) endende Trassenführung nämlich, dass der Verkehr von der Ulanenstraße Richtung Autobahn automatisch auf dem Forstweg in Altenlingen landen wird! Einfach geradeaus weiter Richtung Autobahn.
Der Forstweg ist übrigens eine reine Wohnstraße! Vielen Dank, Herr Dickebohm, bei allem Verständnis für Ihr Anliegen, so geht es nicht.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich kann absolut nachvollziehen, dass Sie um den „Status quo“ in Bereichen Altenlingens fürchten.
Ich für meinen Teil bin nicht in der Position Ihnen diese Sorge zu nehmen.
Fakt ist allerdings, dass mit an einer Lösung der Thematik „Ulanenstraße“ gearbeitet wird. Und zwar in Politik UND Verwaltung.
Alle Beteiligten, dazu zählt auch die „BI Ulanenstraße“, streben eine Lösung an, bei der Damaschke entlastet und Altenlingen nicht zusätzlich belastet wird.
Was Jens Beeck in Damaschke macht, versucht Frau Stüting umgekehrt in Altenlingen. Beide gehen mit den Sorgen der Bürger auf Stimmenfang.
Die „BI Ulanenstraße“ fühlt sich, anders als hier mehrfach behauptet, keinem der Kandidaten verpflichtet. Uns interessiert primär eine homogene, zeitlich absehbare Lösung für die Verkehrsproblematik in Damaschke und Altenlingen.
Eine Blockadehaltung ist sicherlich auf Dauer nicht erfolgversprechend.
Zum Vorwurf, ich hätte vor einiger Zeit den Dialog mit den „Bürgernahen“ unvermittelt abgebrochen, kann ich folgendes sagen:
In den beiden Telefonaten mit Herr R. stellte sich für mich sehr schnell heraus, dass man sich mit der Theamtik noch nicht ausreichend auseinandergesetzt hatte.
Die Entlastung Damaschkes steht auf einem vollkommen anderen Blatt, als der Bau einer Nordtangende, die Erschließung von Gewerbegebieten oder die Verlagerung des GVZ.
Sie waren für unser Anliegen des falsche Adressat.
Im Übrigen habe ich keinerlei Zusagen oder sonstige Versprechungen gemacht.
Wir stehen jederman gerne auch für persönliche Gespräche zur Verfügung. Meine Erreichbarkeit ist den Telefonbüchern zu entnehmen.
MfG
Dennis Dickebohm
Hallo Herr Dickebohm,
da Sie selbst unsere Telefonate ansprechen, möchte und muss ich daruf direkt antworten.
Ich hatte angeboten, Vertreter der BI bei uns einzuladen oder im Gegenzug die BI aufzusuchen. Ferner hatten wir im Vorwege festgestellt, dass wir uns inhaltlich schon nahe beieinander eingestuft hatten. Sie meinten dann, Sie müßten das noch mit der BI abstimmen.
Dann war „Ende im Gelände“, aber nicht von unserer Seite.
Nach wie vor sind wir gerne zu einem Gespräch bereit.
Gruss R.Rauscher
Sehr geehrter Herr Dickebohm,
schon wieder auf dem falschen Fuß erwischt? Ihre Ausführungen sind erneut weder konkret, noch überzeugend. Danke jedoch für Ihre erneute, mit wunderbar warmen Worten ausgesprochene Einladung.
(Wer so etwas ernst meint, verweist allerdings nicht aufs Telefonbuch.)
Sie haben sich also zurückgezogen, weil die BN sich mit „Ihrem“ Thema noch nicht „ausreichend auseinandergesetzt hatte“ und die BN für Sie „der falsche Adressat“ war. So zumindest begründen Sie hier und heute Ihr kommentarloses Abtauchen von damals. Klingt wenig überzeugend.
Die BN waren damals doch offensichtlich gewillt, sich vertieft mit dem Thema zu befassen, was durch deren Initiative doch klar unter Beweis gestellt, aber wohl von Ihnen nicht erwünscht war.
Ob in Politik und Verwaltung an einer Lösung an der Thematik gearbeitet wird hat hier übrigens niemand gefragt. Wir sehen ja, was bisher dabei herausgekommen ist. Einer von vielen Gründen, warum die BN sich gegründet haben.
Nicht zuletzt die wenig willkommenen Fragen von Herrn Nüsse und mir beim OR haben sicherlich erneuten Anstoß gegeben. Doch bleibt festzuhalten, dass die verbindlich für das Protokoll der Sitzung versprochenen Antworten auf die nicht beantworteten Fragen dann wieder nicht kamen. Somit sind zumindest leise Zweifel an Ihrer Darstellung einer aktiven Arbeit am Thema durchaus angebracht.
Genau so verhält es sich auch mit Ihrer Replik. Sie bleiben bei nebulösen Behauptungen, doch wo bleiben die Antworten auf die Ihnen gestellten Fragen? Wo sind die konkreten Konzepte. Wo kann man sie einsehen? Von welchen Politikern (Plural!!) stammen sie? Keine Antworten von Ihnen, nur Ausflüchte und Allgemeinplätze. Wen wollen Sie eigentlich damit einlullen?
Sie gehen auf die sehr konkreten Feststellungen und die begründeten Zweifel in den Ausführungen von Frau Stüting mit keinem einzigen Wort ein. Nirgendwo! Nicht einmal zur Mogelpackung des Teilausbaus -übrigens Ihr ureigenstes Thema- beziehen Sie Stellung! Im Gegenteil, sie tun Stütings Argumente als wahlkampftaktische Mogelpackung ab. Und damit unterstreichen Sie erneut Ihre positive Einschätzung des Teilausbaus als gute Tat für Damaschker Bürger.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass Ihnen sehr daran gelegen ist, zu verhindern, dass sich außer Ihnen persönlich auch andere mit dem berechtigten Interesse von Lingener Bürgern befassen. Genau zu diesem Zweck haben sich die BürgerNahen jedoch zusammengeschlossen.
Dabei will Ihnen jedoch niemand die Schau stehlen. Auch nicht Frau Stüting. Sie hat allerdings zu Ihrem offensichtlichen Missfallen in allen Punkten ihres Beitrages vollkommen recht. Die von Ihr angeführten Einwände zu widerlegen wird Ihnen in keinem einzigen Fall gelingen.
Zum Thema FDP. Hier ist anders als Sie es behaupten an KEINER STELLE davon die Rede gewesen, dass die „BürgerInitiative Ulanenstraße“ sich irgend einem Kandidaten verpflichtet fühle! Weder von Herrn Nüsse noch von mir. Das wäre auch vollkommen abwegig.
Das Geschriebene war unzweifelhaft auf Ihre Person bezogen. Keine Antwort ist dann eben auch eine Antwort.
Um Ihre Gegenfrage vorweg zu beantworten: Ja, ich bin Mitglied der BN.
Mit besten Grüßen nach Damaschke
Joachim Reul