Bleiben noch Fragen aus dem Wahlkampf der letzten Wochen? Eine öffentliche Diskussion, ob Hans-Joseph Leinweber die Wahrheit gesagt hat oder nicht, bzw. wie weit man im Wahlkampf abweichen darf, ohne dass man der Lüge bezichtigt werden kann, hat nicht stattgefunden.
Wir erinnern uns: In der letzten Podiumsdiskussion vom 21.09.2010 hat Herr Leinweber von sich gewiesen, dass es einen Beschluss gegeben hätte, in dem die Gemeinde Geeste auf das Güterverkehrszentrum Lingen-Geeste verzichtet hättet. In dieser öffentlichen Diskussion, die auch live von der Ems-Vechte-Welle übertragen wurde, wurde der Eindruck erweckt, die Fragestellerin, Frau Gerda Siebert aus Lingen, Heukampstannen, habe die Unwahrheit gesagt. Sie konnte die Belege für ihre Aussage in der Sendung nicht mehr darlegen, so dass wir uns entschlossen habe, diese in unserem Blog zu veröffentlichen. Hierzu hat es eine rege Diskussion unter anderem im Blog von Robert Koop gegeben.
Was ist dann davon zu halten, dass es am 18.6.2010 im Heimathaus Meppen-Versen einen Erörterungstermin zum RROP stattgefunden. Die Inhalte sind einer Niederschrift mit dem Datum 16.7.2010 festgehalten worden. „Bei der Ausweisung des Standortes hat der Landkreis sich an der Bauleitplanung der Stadt Lingen (Ems) orientiert, die in diesem Gebiet ein Logistikzentrum plant. Die Überprüfung hat ergeben, dass das Logistikzentrum den Charakter eines Güterverkehrszentrums hat. Da der bisher geplante Standort Lingen/Geeste nicht realisiert wurde, solle nun der Standort des bauleitplanerisch gesicherten Logistikzentrums die Funktion eines regionalen Güterverkehrszentrums laut RROP übernehmen. Weder die Stadt Lingen noch die Gemeinde Geeste haben der Aufgabe des Standortes Lingen/ Geeste widersprochen.“
Es ergeben sich folgende Fragen: Wusste Herr Leinweber nicht, wie die Gemeinde Geeste sich geäußert hat? Wessen Interessen hat Herr Leinweber vertreten?
Es ist eigentlich müßig, sich jetzt immer noch mit dem Thema Leineweber zu beschäftigen. Er ist uns erspart geblieben. Und das zählt. Doch hier geht es natürlich um Frau Siebert.
Leineweber hat unzweifelhaft gelogen. Er ist halt von Frau Siebert (vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt) auf dem falschen Fuß erwischt worden. Doch jetzt ist er wieder dort, wo er hingehört. In seinem Dorf. Und da kann er wieder gegen Lingen stänkern, wie er es vorher ganz im Sinne seiner Geester Wähler schon seit Jahren gemacht hat. Der Mann weiß eben, was nützlich ist.
Bis er dann plötzlich und unverhofft zum überzeugten Lingener wurde, um da einen gut dotierten Job zu ergattern. Bei so viel mehr Geld wird man eben nicht nur vergesslich, man erkennt auch wieder ganz schnell, was nützlich ist. Ob die Geester ihm seinen Ausflug in die große weite Welt so schnell verzeihen werden, wie die Lingener ihn wieder vergessen haben, bleibt abzuwarten.
Um ihre abschließende Frage zu beantworten, liebe Frau Stüting:
Der Mann wusste ganz genau worum es ging und wie die Sachlage wirklich war. Mit seiner Stellungnahme beim Podium in Halle IV hat er natürlich seine eigenen Interessen vertreten. Was sonst? Und die waren zumindest zu diesem Zeitpunkt (rein zufällig??) deckungsgleich mit den Interessen derer, die ihn zum Kandidaten gekürt hatten. Und da kann es halt auch mal nützlich sein, zum eigenen Wohl und dem seiner Förderer eine unbescholtene Bürgerin als Lügnerin hinzustellen. So einfach ist das.
Wirklich wichtig ist jedoch, dass es Frau Siebert einfach gebührt, noch einmal deutlich zu belegen, dass sie ohne den geringsten Zweifel die Wahrheit vorgetragen hat, den Sachverhalt völlig richtig dargestellt hat und Leineweber ebenfalls ohne jeden Zweifel gelogen hat. Punkt!