In der heutigen (9.12.10) Ausgabe der LT konnte der interessierte Leser lernen, dass Stadtwerke und RWE gemeinsam agieren wollen. Toller Erfolg.
Allerdings gab es Vorwürfe in Richtung der BürgerNahen. Formulierungen wie „Überzeugende Ahnungslosigkeit“ und „erfrischend frei von jeglicher Sachkompetenz“ haben schon eine ausgeprägte humoristische Komponente.
Wir haben uns als Newcomer selbst die Informationen zusammensammeln müssen. Wir wussten nicht, dass derartig geballte Sachkompetenz vor Ort ist. Vielmehr vermuteten wir, dass die Diskussion um die RWE /Stadtwerke schlicht verschlafen wurde.
Wenn man den Begriff „Ahnungslosigkeit“ mißbrauchen möchte, um dem politischen Gegenüber, der eine andere Meinung vertritt, ohne Sachargumente vor’s Scheinbein zu treten, dann wird’s zum Bumerang.
Wenn „Ahnungslosigkeit“ so zu verstehen ist, dass wir zu unterschiedlichen Meinungen tendieren, dann beantragen wir Ahnungslosigkeit zu Emslandarena, Ulanenstrasse/Nordtangente und Altenlingener Forst.
Übrigens:
Es ist ein erstaunlicher Zufall, dass wenige Stunden, nachdem beschlossen wurde, dass kein Geld für eine Finanzierung der RWE-Anteile zur Verfügung steht, ganz neue Zahlen zur Gewerbesteuer gehandelt werden. Für die Finanzierung der Emslandarena gerade im richtigen Moment!
Wir lassen uns gerne „aufschlauen“ über diesen gestrigen Tag, den man wirklich als „Tag der Guten Nachrichten“ (Emslandarena UND RWE) in die Chronik der Stadt aufnehmen könnte.
Es hat schon was, wenn ein kleiner Zeitgenosse mangels überzeugender Alternativen plötzlich eine große Nummer der Mehrheitsfraktion wird. Da kann man sich schon mal ein paar Seitenhiebe auf den missliebigen politischen Gegner erlauben.
Da wird man sogar Aufsichtsratsvorsitzender eines kommunalen Unternehmens. Was ihn über sein Parteimitgliedschaft hinaus fachlich für dieses Amt auszeichnet, bleibt allerdings völlig im Dunkeln. Auf jeden Fall muss man wohl auch laute Töne von sich geben können. Er kann nicht nur laut, sondern nachweislich sogar vorlaut. Er wird schon noch merken, dass ihn andere bei Weitem nicht so schwerwichtig wahrnehmen, wie er sich selbst. Aber Übergewicht alleine reicht leider nicht zum Schwergewicht.
Richtig schön wird es jedoch, wenn ein „gestandener“ Rechtsanwalt und Erfüllungsgehilfe der großen CDU sich zu Wort meldet und den Bürgernahen eine „erfrischende Freiheit von jeglicher Sachkompetenz“ bescheinigt. Als Aufsichtsratsvorsitzender der ja nicht ganz so kleinen Stadtwerke muss man schon einiges an Kompetenz mitbringen. Eigentlich doch wohl ein wenig mehr als nur den triumphalen Nachweis, dass es tatsächlich kein Fachgebiet gibt, auf dem Juristen nicht dilettieren.
Beeck reklamiert mit breiter Brust für sich die hohe Sachkompetenz, die er den Bürgernahen abspricht. Wie sonst könnte er das mit Berechtigung tun?
Nun, die die handels- und gesellschaftsrechtlichen Fragen dürfte er wohl zumindest rudimentär beherrschen. Als Fachanwalt in diesen Dingen ist er allerdings nicht wirklich bekannt.
Und die wirtschaftliche Kompetenz? Es reicht doch nicht, als AR aufzupassen, dass die Geschäftsführer keine formaljuristischen Fehler machen, man sollte neben Aufsicht auch Rat bieten können?
Ob Herr Beeck wohl in der Lage ist, ohne sachkundige Hilfe eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für eine Investition durchzuführen. Das müsste er eigentlich aus dem Stand können, wenn er als AR eine im vorgelegte Wirtschaftlichkeitsanalyse beurteilen und die dazugehörige Investition darauf basierend absegnen soll. So war das eigentlich auch bei den Verhandlungen mit RWE über die Fortführung der Gesellschft mit den Stadtwerken.
Im Zusammenhang mit der Verlängerung der Gesellschaft der RWE mit den Stadtwerken hat er diesen qualifizierten Rat offensichtlich nicht erteilen können. Mangels wirtschaftlicher Kompetenz. Sonst wäre ihm sicher aufgefallen, dass die RWE sich für lächerliche 2,6 Millionen 25 Jahre lang namhafte jährliche Millionenausschüttungen erkauft haben.
Mögen die Bürgernahen doch erfrischend frei von Sachkompetenz sein, so kann man Jens Beeck eigentlich nur eine erschreckend hohe Inkompetenz in wirtschaftlichen Fragen attestieren. Mit seiner Zustimmung zu diesem Deal hat er der Stadt Lingen Schaden zugefügt.
Dass ihm diese Kompetenz tatsächlich völlig fehlt, sieht man auch an seiner Untätigkeit im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Daten der Emslandarena und der schon vorhandenen Emslandhallen. Wenn er wirklich nur einen Hauch von Sachkompetenz hätte,wäre ihm bestimmt aufgefallen, dass im Abschlussbericht 2009 des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Lingen für die Emslandhalle ein Verlust von 838.000 Euro vorgerechnet wird, während die der Öffentlichkeit am vergangenen Dienstag gezeigten wirtschaftlichen Eckdaten nur einen Verlust von 282.000 Euro aufweisen. Und er hätte gewusst, dass der tatsächliche Verlust in 2009 nicht ein einmaliger Ausrutscher war, sondern sogar ein wenig unter dem langjährigen Schnitt der vergangenen Jahre lag.
So viel zu der geballten Sachkompetenz FDP Fraktionsvorsitzenden und AR Vorsitzenden der Stadtwerke. Ob die Zustimmung zu jedem erdenklichen wirtschaftlichen Unsinn nun wirklich auf der viel gepriesenen Wirtschaftsfreundlichkeit der FDP basiert oder nur Hilflosigkeit sollen andere beurteilen. Immerhin machen sich Ja-Sager nur selten unbeliebt. Aber im Fall der Stadtwerke könnte diese Lebensphilosophie auch mal nach hinten losgehen.
@OttoH
Auf Bundesebene schmiert die FDP gerade ab, bei den bevorstehenden Landtagswahlen gibt´s dann die volle Packung und nach den Kommunalwahlen kann Herr B. dann bei der 15% Partei CDU anheuern. 😀
„FDP rutscht auf vier Prozent ab“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,733477,00.html
Ein starkes Stück…
Der „große“ alt-sozialdemokratische Zampano, narzistische Selbstdarsteller und neuerdings BN-Vertreter im Stadtrat Robert Koop kritisiert die Entscheidungen um die Stadtwerke und die RWE mit beißendem Wortgeklingel, stimmt natürlich gegen die weitere Zusammenarbeit, profitiert aber selbst von diesem Geschäft, wie man hört.
Er soll den neuen Vertrag als Notar beurkundet haben, wofür ihm ein bis zu fünfstelliger Betrag winkt. Wie schäbig!
Ich frage mich, wie Herr Koop dies mit seiner BN-Mitgliedschaft vereinbaren kann und wie die BN-Mitglieder das mit „ihrem“ Ratsvertreter aushalten wollen!?!
Sehr geehrter Herr Held,
meines Wissens gibt es eine Beurkundungsverpflichtung für die Notare, an die sich auch unser Mitglied R. Koop halten muss. Ihm vorzuwerfen, dass er als beurkundender Notar ausgesucht wurde, ist ….. Schließlich hätte man sich ja auch einen anderen Notar suchen können, oder ?
Letztlich: Wir halten es ganz gut mit ihm aus; Danke der Nachfrage. Jetzt, wo er auch noch viel Geld eingenommen hat, …..
@Markus „MaulHeld
Ich finde es äußerst schäbig von Ihnen, dass Sie Herrn Koop Vorwürfe machen, wenn er seinen Beruf ausübt.
Aber Herr Koop hätte die „Verpflichtung“ sicherlich auch ablehnen bzw. die „Auftraggeber“ bitten können, einen anderen Notar – wir haben in Lingen ja genug davon – auszusuchen.
Ich finde halt schon, dass es arg unglaubwürdig ist, einerseits gegen eine Sache zu sein und dies auch für eine politische Vereinigung öffentlich zu vertreten, dann aber auf der anderen Seite aus privatem/wirtschaftlichem Interesse genau diese Sache indirekt zu unterstützen und sich damit eindeutig zum „Beteiligten“ zu machen.
Als BN-Mitglied würde ich das schon mal äußerst kritisch hinterfragen…! Bürgernah war Herr Koops „Geschäft“ im BN-Sinne ganz bestimmt nicht!
Lieber Herr Held,
nur wer selbst genau die Charakterschwäche sein eigen nennt, die Sie dem Notar Koop vorwerfen, kann überhaupt auf die Idee verfallen, so abstruse Kommentare über andere zum Besten geben.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor einen Spiegel und fassen sich dann an die eigene Nase. Vielleicht hilft`s ja.
Sehr geehrter Herr Held, zu Ihrem letzten Kommentar zwei Anmerkungen:
1. Ich wusste gar nicht, dass Sie mittlerweile BN-Mitglied geworden sind. Da muss mir ja wohl im Eifer des Gefechts ein Aufnahmeantrag entgangen sein.
2. Zum Latent-Vorwurf gegen R. Koop: Glücklicherweise war er an dieser Stelle gegen den RWE-Vorgang. Nicht auszudenken, was passiert waere, wenn er in diesem Falle dafür gewesen wäre!! Noch schlimmer, wenn er gar keine Meinung dazu geäußert hätte!
Sie lenken ab, Herr Rauscher!
Herr Koop hat sein Handeln einfach nicht bedacht. Als fraktionsloser, von den BN „aufgenommener“ Ratsherr gegen den RWE-Stadtwerke-Vertrag zu sein, aber das Vertragswerk notariell zu beurkunden: Das nenne ich schäbig!
Wenn es andersherum gewesen wäre und eine andere politische Richtung getroffen hätte, wären Sie und Ihre Vereininung die ersten gewesen, um sich darüber zu beschweren…! Oder?
Nein!
Doch!!!!!!!!!
Ich vermute es steckt mehr dahinter, dass man seitens Stadtwerke und RWE ausgerechnet Herrn Koop als Notar ausgesucht hat. Es war offenbar das Ziel, dass er nach der Beauftragung mit der Beurkundung auch seine Kritik an der Vertragsverlängerung einstellt bzw. mäßigt. Frei nach dem Motto, den kauf ich mir.
Und wenn er trotz Beauftragung mit der Beurkundung nicht das Lied singt, dessen Brot er isst, so kann man sich wenigstens hysterisch echauffieren, ob dieser Wankelmütigkeit des Herrn Koop.
Diese Strategie von Stadt und RWE ist nicht nur leicht zu durchschauen, sondern sehr bedenklich und diskussionswürdig.
Die Drecksarbeit wird dabei wie gewohnt durch die zweite Riege erledigt.
Tja, manche Leute sind eben nicht wirklich links, nicht wirklich rechts, aber immer da, wo das große Geld sie anlockt.
Tja, und manche Leute sind wirklich einfach nur blöd.
Neidisch??
Tja, manche Leute wären bestimmt auch gerne mal da, wo das große Geld ist. Doch es ist leider nicht jedem gegeben.
Von dem großen Kuchen bekommen halt nur die was ab, die im Gegenzug auch was dafür leisten. Vielleicht kommt ja einer Ihrer Parteifreunde auf die Idee, mal die eine oder andere Ratsvorlage in englischer Sprache zu verfassen….
Dann würde bestimmt auch für einen Sprachlehrer der eine oder andere Krümel landen
Freie Auswahl:
„was dem einen recht ist, ist dem anderen billig“
„eine krähe hackt der anderen kein auge aus“
„wes brot ich ess, des Lied ich sing“
„geld stinkt nicht“
„pack schlägt sich, pack verträgt sich“
„der zweck heiligt die mittel“
„was interessiert mich mein geschwätz von gestern“
Bitte um Ergänzung!
Nur zu Information:Die Sache mit dem stinkenden Geld kommt aus dem Lateinischen (hatte was mit öffentlichen Klos zu tun) ,und was viel schlimmer ist,den Letzten Satz hat unser aller Adenauer,der Fuchs, gesagt.Wie haben wir Lingentheo nun einzuordnen? Zweifellos ein humanistisch gebildeter CDU-Begeisterter und dazu ein Anhänger der konsequenten Kleinschrift.Ein Mensch in seinem Widersspruch ( auch das ein Zitat).