In grauer Vorzeit war das Procedere bei der Studienplatzvergabe zwar selten geliebt, aber gerecht, und vor allem, es funktionierte. Die Studienplätze wurden über die Zentrale Vergabestelle (ZVS) in Dortmund vergeben.
Zwischenzeitlich hatte sich das Verfahren geändert, Studienwillige haben sich bei den einzelnen Hochschulen beworben, haben dann eben keine, eine oder mehr als eine Zusage bekommen. Problematisch sind hier nur die Personen, die mehrere Zusagen bekommen haben. Natürlich muss man sich für einen Studienplatz entscheiden und alle anderen dann sozusagen zurückgeben. Sprich: man hat sich auf 40 Plätze beworben, 20 Zusagen bekommen, eine ausgesucht. Die restlichen 19 Plätze können dann im Nachrückverfahren, das sich dann möglicherweise bis weit ins Semester hineinzieht, vergeben werden.
Trotz aller Widrigkeiten hat dieses neue Verfahren sich einigermaßen bewährt, man hatte Erfahrungswerte, ….
Jetzt hat sich einiges geändert. Es gibt einen doppelten Abschlussjahrgang, es gibt einen Wegfall der Wehrpflicht, es gibt dann auch einen Rückgang des Zivildienstes.
Damit einher geht natürlich dann auch die Frage nach der geeigneten Auswahl aus einer Unmenge an zu erwartenden Bewerbungen. Die Frage konnte man sich schon seit langer Zeit stellen, hat sie auch gestellt; vor wenigen Wochen kam die Antwort: Es wird ein neues Verfahren geben, wo wenigstens für den Norddeutschen Raum die Mehrzahl der Hochschulen wieder zu einem zentralen Vergabeverfahren übergegangen ist.
Die an sich gute und naheliegende Idee ist, dass Studienwillige sich auf maximal 12 Studienplätze bewerben können. Die Hochschulen geben die maximal möglichen Studienplätze an. Dann ist es nur noch ein Zuordnungsproblem. Der Studienwillige kann jederzeit im Internet verfolgen, auf welchem Listenplatz er sich bei den 12 Alternativen befindet. Sagt er an einer Stelle zu, sind alle anderen 11 Bewerbungen umgehend nichtig, andere können sofort nachrücken. An sich gut.
Problematisch ist, dass man den Studierwilligen empfehlen sollte, neun oder zehn Herzensplätze auszuwählen und als Reserve, für den Fall, dass man an den überlaufenen Hochschulen nicht ankommen könnte, zwei bzw. drei Hochschulen/Studiengänge aussucht, von denen man annehmen könnte, dass sie eben nicht so überlaufen sind. Jeder kann ja nach einer gewissen Anfangszeit den Studienplatzwechsel vollziehen.
Nicht so toll bei dem jetzigen Verfahren ist, dass wir den Vorteil der Lokalität – viele Studierende kommen bisher aus dem Umland – weitgehend aufgeben müssen. Die Idee „Aus der Region, für die Region“ hat gerade in dieser hiesigen Region ihren ausgesprochenen Charme.
Ferner stelle man sich einmal vor, dass der Großteil unserer Studenten von sonstwo in Deutschland kommt, sich auf die 44 Plätze des zu schaffenden Studentenwohnheims stürzen wird und – weil auch ein beachtlicher Teil noch 17-jährig mit dem Studium beginnt – auf den ÖPNV angewiesen ist.
Das war die eine schlechte Nachricht, die noch schlechtere hat was mit Softwareentwicklung und rechtzeitiger Planung ebendieser zu tun. Zu finden unter:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,751380,00.html
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