Autor: BN-Pressestelle
Die Wählergemeinschaft der BürgerNahen äußert starke Zweifel daran, dass die Pläne zu einem Arena-Anbau an die bestehenden Emslandhallen ernsthaft geprüft wurden: Die vom ehemaligen städtischen Statiker Meyerhoff ausgearbeiteten Pläne zeigen einen Anbau der Arena an die bestehenden Emslandhallen, der mit maximal 10 Mio Euro realisierbar sei. Die Planungsfirma Contech kam bei ihrer Prüfung dieses Vorschlags dagegen auf eine Kostenschätzung von 20 Millionen. Eben diese Firma hat die Kosten für eine integrierte Arena kürzlich aber noch auf 13.5 Millionen geschätzt, schreiben die BürgerNahen. Sie können diesen Meinungswechsel nicht nachvollziehen und fragen, ob dieses Planungsbüro bei der Bewertung des sinnvollen Alternativvorschlags wirklich der richtige Partner war. Sie erinnern daran, dass dieses Planungsbüro auch den Bau der Halle als Generalplaner begleiten soll. Ihrer Meinung nach kann dieses Büro aus Eigeninteresse Alternativvorschläge gar nicht positiv bewerten. Die BürgerNahen fordern den Rat eindringlich auf, eine Prüfung der günstigen Alternative durch ein unabhängiges Planungsbüro zu veranlassen. Sie warnen davor, leichtfertig mit Steuermitteln umzugehen – egal, ob sie von den Bürgern Lingens, des Emslandes oder des Landes Niedersachsen aufgebracht wurden. „Zuschuss hin oder her, die Halle wird zu 100% vom Steuerzahler bezahlt“, schreiben sie, „gleichzeitig muss uns Bürgern dargelegt werden, wie sich die jährlichen Einnahmen und Ausgaben der Halle im Detail darstellen. Es genügt uns nicht, zu schreiben dass es 525.000 Euro Ein- und 800.000 Euro Ausgaben gibt.“ Allein die Abschreibungen belasten den Stadthaushalt für die nächsten 30 Jahre mit 175000 Euro, schreibt die Wählervereinigung. „Aus unserer Sicht hat die Anbau-Lösung nur Vorteile: Sie ist günstiger, kein Bach muss verlegt und kein Baum gefällt werden. Die Parkplätze gegenüber bleiben erhalten und die Kirmes kann weiterhin dort stattfinden, wo sie hingehört: Auf den Kirmesplatz. Einzig das Anschlussgleis zur ehemaligen „Panzerrampe“ muss weichen. Genutzt wird das nach unseren Informationen lediglich noch durch die Firma Hagedorn in Schepsdorf,“ heißt es abschließend.
Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Argumente, die gegen eine freistehende „Arena“ und für den Ausbau der Emslandhallen sprechen. Im Vordergrund stehen handfeste finanzielle Aspekte.
So geben wir beim Neubau der Arena für ein Mehr von inzwischen nur noch 500 Sitzplätzen 17 Millionen aus, während nach den Plänen von Meyerhoff 500 zusätzliche Sitzplätze beim Ausbau der Emslandhallen nur 10 Millionen kosten werden.
Auch im Falle des Neubaus der kleinen „Arena“ müssen allerdings weitere Kosten für die Grundsanierung der alten Halle aufgewendet werden, die laut Verwaltung alleine schon mit ca. 10 Millionen veranschlagt wurden. Diese Kosten kommen also in jedem Fall noch zu den 17 Mio. der Arena hinzu, würden jedoch die Gesamtkapazität nicht erhöhen, sondern nur die weitere Nutzbarkeit der Emslandhallen gewährleisten.
Jetzt auf die Kosten einer Erweiterung um 500 Sitzplätze die ohnehin unvermeidbaren Sanierungskosten aufzusatteln ist schlicht unseriös. Diese 10 Mio. Sanierungskosten werden definitiv auch beim Bau der kleinen „Arena“ anfallen.
Derartige Taschenspielertricks zur optischen Verteuerung der preiswerteren Alternative müssen nicht unbedingt dem beauftragten Planungsbüro angelastet werden, zumal bereits bei den von der Stadt zu finanzierenden Betriebsverlusten der Emslandhallen durch vergleichbar kreative Buchführung mit umgekehrten Vorzeichen Wunschergebnisse produziert werden. Mehr dazu weiter unten.
Angesichts der verkehrlichen Situation kann man davon ausgehen, dass ein Parallelbetrieb der beiden Hallen ausgeschlossen ist. Die Parkplatzsituation wird bereits durch den Betrieb alleine der „Arena“ bei 2.500 Besuchern zu 100% und mehr ausgereizt. Schon bei nicht einmal 2.000 Besuchern der Emslandhallen war beim Unheilig Konzert im weiten Umkreis der Verkehr völlig zusammengebrochen und es kam zu chaotischen Verhältnissen. Für Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei oder Notarzt hätte es im Fall der Fälle kein Durchkommen gegeben.
Da man seitens der Verwaltung für die“ Arena“ mit über 50 bis 60 Veranstaltungen im Jahr rechnet, muss man wohl davon ausgehen, dass die parallele Nutzung der Emslandhallen damit ganzjährig nahezu unmöglich sein wird. Publikumsträchtige Veranstaltungen konzentrieren sich erfahrungsgemäß auf die Wochenenden. Und da gibt es dann nur ein Entweder Oder.
Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der jährlichen Bezuschussung der dann 2 Veranstaltungshallen.
Die Verwaltung hat für die Schätzung des Zuschussbedarfes der „Arena“ eine unrealistisch hohe Zahl von Veranstaltungen und damit unrealistisch hohe Einnahmen angesetzt. Eine Unterlegung dieser Annahmen durch entsprechende Marktanalysen ist bis zum heutigen Tag unterblieben.
Zudem basieren die Schätzungen des Zuschussbedarfes auf sogenannten „IST“ Zahlen der Emslandhallen. Der offiziell immer wieder genannte und auch hier wieder zugrunde gelegte Betriebsverlust der Emslandhallen ist jedoch bereits seit Jahren heftig geschönt, da Dividenden aus Aktien dort willkürlich und völlig sachfremd gutgeschrieben werden. (Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes über die Prüfung der Jahresrechnung 2009, Seite 55)
Wenn allerdings die für die Schätzung zugrunde gelegten Ist-Kosten der Emslandhallen bereits geschönt sind, muss dies zwangsläufig auch für die darauf basierenden Schätzungen für die „Arena“ gelten.
Da bei den Emslandhallen zudem sogar Einnahmen wegen der Unmöglichkeit von Parallelveranstaltungen wegbrechen werden, wird der jährliche Zuschussbedarf aus dem Stadtsäckel für die Emslandhallen deutlich steigen.
Die tatsächlichen Betriebsverluste aus dem Betrieb der Emslandhallen liegen im Mittel der vergangenen 5 Jahre laut Rechnungsprüfungsamt bei ca. € 900.000. Allein AfA steigt schon durch die notwendigen Sanierungsinvestitionen. Damit dürfte bei Wegfall von Veranstaltungen der Zuschussbedarf alleine für die Emslandhallen auf mindestens 1,2 Millionen steigen.
Aufgrund der wesentlich komplexeren Technik der „Arena“ wird diese nicht nur für ihren laufenden Betrieb mehr Personal benötigen als die Emslandhallen, sondern auch höher qualifiziertes und damit teureres Personal. Entsprechend steigen natürlich die Betriebskosten. Damit ist vorhersehbar, dass die Stadt bei realistischer Kostenverbuchung beim Betrieb zweier Veranstaltungshallen zukünftig einen jährlichen Zuschussbedarf von mindestens 2 eher jedoch 2,5 Mio. wird decken müssen. Also deutlich mehr als doppelt so viel, wie offiziell genannt.
In der „Arena“ sind auch aufwendig gestaltete VIP Lounges vorgesehen. So wie schon die ganze „Arena“ ist auch dies eine reine Prestige Investition, die niemand wirklich benötigt. Größere Hallensport-Veranstaltungen, bei denen derartige Lounges eventuell vermietet werden könnten, werden in dieser kleinen „Arena“ nicht stattfinden, da es weit und breit keinen entsprechenden Liga Verein gibt, der in der Arena spielen würde/könnte.
Selbst wenn HSG Nordhorn-Lingen wieder aufsteigt, werden die nicht in einer Mini-„Arena“ mit nur 2.500 Plätzen spielen. Ob das Dressurfestival von Kampmann in eine Halle umziehen wird, ist zumindest zweifelhaft, geht damit doch vieles vom Flair einer solchen Veranstaltung verloren. Bleibt also lokal wohl nur der Chor vom Oberbürgermeister.
Kirmes fällt zukünftig aus und weder „Wetten Dass?“ noch Udo Jürgens werden in eine solche Mini-„Arena“ nach Lingen kommen, wovon Ex OB Pott bekanntlich noch geträumt hatte. Da hatte die Arena allerdings noch 5.000 Plätze. Und es gab auch noch ein Parkhaus, das alleine 9 von insgesamt „kalkulierten“ 25 Mio. Investitionsaufwand verursachen sollte. Blieben also 16 Mio. für eine Arena mit 5.000 Plätzen. Jetzt plötzlich 17 Mio. für 2.500 Plätze. Eine Mio. mehr für die Hälfte der vorgesehenen Plätze und ohne Parkhaus. Wer soll nur all diese Widersprüchlichkeiten noch ohne heftige Magenkrämpfe verdauen?
Immerhin gibt es auch etwas Positives zu vermelden: die Stadt kann sich vor dem Hintergrund von zukünftig maximal 2.500 angebotenen Sitzplätzen aus dem Sponsoring der HSG wieder verabschieden. Die HSG Halle in Nordhorn hat über 4.000 Plätze! 1.500 zahlende Zuschauer weniger kann sich kein Profi-Verein leisten. Warum dann aber jährlich 80.000 Euro Sponsoring nach Nordhorn schicken, wenn sicher ist, dass der geförderte Verein niemals in Lingen spielen wird? Ich kenne eine Menge Vereine in Lingen, die sich schon über einen kleinen Teil davon sehr freuen würden.
Wozu überhaupt bezahlte Profis fördern? Dazu in einer fremden Kreisstadt Für die Gehälter wenig erfolgreicher Profis mussen in Lingen viele gemeinnützige Amateurvereine auf Fördermittel verzichten. Das ist nicht wirklich zu verstehen.
Da inzwischen der Leuchtturm Emslandarena dramatisch zu einer Glockenboje geschrumpft ist, sollte man doch so langsam wieder aus Wolkenkuckucksheim auf festen Boden zurückkehren und als einzig vernünftigen Ansatz den Ausbau der Emslandhallen akzeptieren. Das erspart uns einmalig 7 (plus X) Mio. Investitionskosten und in Zukunft jährlich mindestens 1 Mio. Verlustfinanzierung
.
Hallo Herr Reul,
ihren Aussagen ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich gehe allerdings von einer noch höheren Belastung aus. Auch im
Hinblick auf Fachpersonal werden sich noch einige wundern, denn mit 400,-€ Jobbern ist auch eine kleine Halle nicht zu
fahren.
Bei der Prüfung des Vorschlages von Herrn Meyerhoff
haben Stadt und Politik wirklich alles getan um ihre
Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen.
Fast jeder Laie kann erkennen , dass beim Anbau erhebliche
Einsparungen im Umfeld möglich sind ( Erschließung, Einstellplätze, keine Baumfällungen, Reduzierung des Lärmschutzes, freie Rettungswege, weniger Personal etc.)
Ich bin gespannt, wie lange sich die Bürger diese Steuergeld-
verschwendung noch bieten lassen.
Viele Menschen müßten sich eigentlich fragen, warum die BI
„Arenawahn“ sich aufgelöst hat, dem der heutige OB auch
angehörte, denn der Wahn scheint auch heute noch vorhanden
vorhanden zu sein.
Es sollte außerdem klar sein, dass die Helfer des Alten Schlachthofes bei den bisherigen Konzerten freiwillig helfen.
Alle Argumente, die hier aufgezeigt werden, sind dem OB als ehemaliges Mitglied der BI bekannt, denn auch als es die BI noch gab, wurden diese Berechnungen schon durchgeführt.
Das Problem ist eigentlich keins, denn wenn Sie die ganze Sache zurückverfolgen, wurde auch ein Anbau an die alten Emslandhallen von der BI befürwortet und öffentlich vorgestellt.
Ein paar Wochen später hieß es aber seitens der Stadt, das ein Anbau unmöglich ist.
Ich frage mich eigentlich ganz was anderes.
Wieso hat ein OB Krone, der in der BI war, alle Argumente kennt und auch selber bei den Besprechungen mit dem ehemaligen OB Pott dabei war, jetzt den Mut zu sagen es ist alles Müll was ich damals als ich noch nicht OB war, gesagt habe. Wie kommt dieser Sinneswandel zustande?
Warum tut er das? Das ist etwas was ich nicht verstanden habe und auch nicht verstehe.
Und dann auch noch hingehen und aus dem Leuchtturmprojekt ein Projekt ohne Leuchtturm zu machen.