Die BürgerNahen begrüßen das Projekt des Stadtbusses in Lingen grundsätzlich, fordern aber eine transparentere Planung ein. „Wenn die Stadt 285.000 Euro ausgibt, dann sollte sie sich von vornherein klar machen, was sie damit erreichen möchte,“ sagt die erste Vorsitzende Sabine Stüting. „Das Angebot zu verbessern, kann für einige Teile Lingens gewiss erreicht werden. Vor allem die Trennung von der Schülerbeförderung ist lange überfällig. Dass man künftig auch noch abends den Bus nutzen kann, erhöht die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs entscheidend.“
Allerdings könnte es nach Ansicht der BürgerNahen zu Verwerfungen führen, dass einige Stadtteile nicht nur bevorzugt bedient werden, sondern das bessere Angebot auch noch mit niedrigeren Preisen im Vergleich zu anderen Linien garniert werde. Offensichtlich befürchteten die Projektverantwortlichen, dass auch ein stündlich verkehrender Bus allein noch nicht ausreicht, um viele Lingener von der Nutzung des PKW abzuhalten.
„Wir wünschen uns, dass die Stadt sich vor dem Start des Projektes klare Zielvorgaben setzt. Jeder Kaufmann weiß, dass die Vorteilhaftigkeit eines solchen Engagements sonst nicht beurteilt werden kann,“ so Marc Riße von den BürgerNahen. „Dazu gehört, dass die Zahl der Fahrgäste erfasst wird und mit der bisherigen Nutzung und der Nutzung anderer Linien verglichen wird. Sollte es solche Zielvorgaben geben, finden wir es schade, dass sie nicht im Vorfeld veröffentlicht werden. Erst dann könnten sich die Bürger eine eigene Meinung zum Projekt bilden.“
Die BürgerNahen regen an zu prüfen, ob eine solche Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Lingen erfolgen könnte. „Wir BürgerNahe stehen für eine transparente Politik. Die Stadt Lingen hätte hier eine gute Gelegenheit, in diesem Sinne die Unternehmen, Verwaltung, Politik und Hochschule einzubinden“, sagt Stüting.
Nachtrag. Lingen muss es einfach machen. Aber Lingen muss es auch einfach mal richtig machen. Wer wie die Lingener FDP pauschal behauptet, ÖPNV ließe sich nicht kostendeckend betreiben, irrt leider. Das Geschick ist, das Angebot an der Nachfrage auszurichten – und die besteht ja.
Wenn ich einen leeren 12-Tonnen-Linienbus an mir vorbei fahren sehe, weiß ich, dass das Angebot nicht stimmt – sonst wäre er nicht leer. Und das ist der Denkansatz der BürgerNahen: Fragen wir doch die Bürger, wann sie wohin fahren wollen, bevor wir einen ziellosen 285.000-Euro-Schuss ins Blaue setzen.
Warum das niemand gemacht hat? Das weiß ich auch nicht. Aber die BürgerNahen haben ja bekanntlich nicht auf alles eine Antwort, stellen aber die richtigen Fragen…
Besonders interessant finde ich hierbei, dass sich der Rat zwar Arenen in anderen Städten anschaut, aber nicht deren Verkehrskonzepte. Auch zur Arena wurden die Bürger (bisher) nicht gefragt. Letztendlich stellt sich mir leider nur wieder eine Frage: Warum nicht?
Ein altes, jedoch immer aktuelles Thema ! Zunächst die pos.. Aspekte der Ast-Betrieb in den Abendstunden. Der zaghafte Ausbau weiterer Strecken, wie nach Brögbern, Bramsche, Gauerbach und Industriegebiet. Süd für 1,-€ pro Fahrt. Solange dieser Fahrpreis angeboten wird und die Mitnahme von Kinderwagen und Rollatoren steht, ist eine Akzepstanz möglich.
Bei einer Aktion kostenloser Nutzung fuhren die Busse leer, bzw. nicht ausgelastet. In unserem ländlich geprägten Umfeld ist es ein schweres Unterfangen die Bürger umzuerziehen. Möglicherweise hilft ein Schwerpunkt für unsere immer ältere Gesellschaft mit gezielten Angeboten.
Hinweisen möchte ich das Karlsruher Modell und in Würzburg als Vorzeigeregionen. Solange jedoch unsere Busunternehmer in Lingen die Bahnanschlüsse ignorieren, ist kein Erfolg machbar !
Wilfried Döring , Lingen ; Mitgl. im VCD