Das Altstadtfest an diesem Wochenende hat einige unschöne Seiten aufgezeigt, neben allem, was – wie immer – gut lief und Spaß gemacht hat (Gruß an Revoice!). Schon Freitag nachmittag waren die ersten Angetrunkenen in der Stadt unterwegs. Viele Jugendliche waren schon am Bahnhof angetrunken und zogen gröhlend in die Stadt, die obligatorischen Rucksäcke klingend dabei. Die Polizeinachrichten über Massenschlägereien am Pferdemarkt und am AWO-Spielplatz in der Nacht von Samstag auf Sonntag sind definitiver Tiefpunkt – ich kann mich nicht erinnern, ähnliches im Zusammenhang mit dem Altstadtfest je gehört zu haben.
Zugegeben unbewiesen/unbeweisbar sehe ich da einen Zusammenhang. Mit Sicherheit wird das Thema Alkoholkonsum auch bei Jugendlichen wieder diskutiert werden, und zu diskutieren gibt es einiges, wenn beim ASF selbst 14-jährige keine Probleme hatten, an den Verkaufsständen Bier nachzuordern. Allgemein anerkannt wird festgehalten, dass die Lösung nicht allein in Kontrollen auf dem Altstadtfest bestehen kann. Man kann an den Ständen auf Einhaltung des Jugendschutzes achten, spätestens bei der Rucksack-Durchsuchung wird es dann schwieriger. Vielleicht müssen aber die erwachsenen Lingener sich an die eigene Nase fassen und sich eingestehen, dass etwas komplett falsch läuft, wenn die Jugend säuft und Zugezogene sich über den allgemeinen Alkoholkonsum wundern.
Wie wäre es mit einem Zeichen, dass wir die Vorbildfunktion für die Jugendlichen ernst nehmen?
Wie wäre es mit einem öffentlich erklärten Verzicht auf Alkohol bei Empfängen der Stadt?
Wie wäre es, wenn der Oberbürgermeister beim nächsten Altstadtfest ein Fass alkoholfreies Bier ansticht?
Undenkbar? Dann besser noch einmal nachdenken…
P.S. Es geht nicht um ein totales Alkoholverbot, sondern um Vorbild und Grenzziehung.
Wie wäre es mit einem öffentlich erklärten Verzicht auf Alkohol bei Empfängen der Stadt?
Wie wäre es, wenn der Oberbürgermeister beim nächsten Altstadtfest ein Fass alkoholfreies Bier ansticht?
Undenkbar? Dann besser noch einmal nachdenken…
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Ich habe nochmal nachgedacht…….
Was ist das für ein gequirlter Quark??
Warum melkt der OB nicht gleich eine Kuh und ist Vorbild für Alkeholiker?!
Liebe Frau Stüting, ein Vorbild ist man nicht durch Verzicht, vorgespielte Enthaltsamkeit oder vorgespielter Einschränkung sondern dadurch, das man anderen zeigt wie man aus wenig viel machen kann, indem man aufklärt und sich so zeigt wie man wirklich ist. Wer sich verstellt ist kein Vorbild.
Sie wollen einem 16jährigem, der verbotener Weise sein Mofa friesiert hat, zeigen wie man glücklicher Fahradfahrer wird, und das wird nicht funktionieren.
Glauben Sie wirklich es interessiert einer Gruppe 16jähriger, beim nächsten Schützenfest noch, ob beim letzten Empfang Milch oder O-Saft getrunken wurde? Ich nicht.
Schon vor Jahren gab es auf Sat1 eine Reportage über Jugendcops in Lingen ( War bislang immer noch auf Youtube zu sehen,ist aber plötzlich wegen der Gema gesperrt worden).Das Alkoholproblem und mangelde Kontrollen sind in Lingen also nichts neues. Getan wurde nichts und wenn sie vorbildlich sein möchten lehren sie nicht den Verzicht sondern den Umgang mit Alkohol. Dazu gehört auch auf einem Empfang zwei Gläser Sekt trinken zu können, ohne besinnungslos nach Hause torkeln zu müssen.
Achja…. und Grenzen ziehen sie durch Kontrollen aber bitte da anfangen wo es verkauft wird, sonst nimmts kein Ende.
Gruß
Frank O.
Ich finde dieses Fest würdigt die Altstadt nur kaum.
Bis nach Altenlingen, Brögbern und Schepsdorf war der Krach (Musik? Ach,so..) noch zu hören, in lauen Nächten kombiniert mit Mücken zum Wahnsinnigwerden.
Mir passt es deswegen in dem Zusammenhang so gar nicht, dass unsere reformierte Stadtkirche ihr Geläut (zu laut!) ganzjährig aufgrund der Nähe zum Krankenhaus einschränkt.
Trost war mir Revoice am Pulverturm!!
Mir ist das ASF insgesamt nicht nur zu grob, sondern auch zu laut. Ich sehne mich nach dem gepflegteren Kivelingsfest, und das ist erst in 3 Jahren…
Zum Alkoholkonsum:
ich hätte Mühe unter der Schminke, dem Blech und dem DSDS-Gehabe eine Zwölf- von einer Sechzehnjährigen zu unterscheiden und aus dem Grund auch Hemmungen, junge Personen auf ihren Alkoholmissbrauch/ ihr öffentliches Betrinken anzusprechen. Ich frag mich bloss, zu welchen Eltern gehen diese betrunkenen Kinder dann heim, oder sind diese Eltern so nüchtern und froh, ihre Kinder auch am Wochenende los zu sein, in andere Familien abzugeben…
Vielleicht sollten die diensthabenden Aerzte im Boni einfach mal den Dienst am Nächsten verweigern, wenn am Wochenende eine ärztliche Behandlung nötig wird und mal wieder Alkohol im Spiel war….
Carpe diem, carpe noctem.
„…Weintrinken (schurb al-chamr) gehört im islamischen Strafrecht zu den Hadd-Strafen. Es unterliegt je nach Rechtsschule einer Strafe von 40 bis 80 Peitschenhieben….“
Das will ich nicht, aber auch keine Alkoholleichen ohne Schulabschluss, weil wir dieser Generation mehr sagen können „Das tut man nicht“.
Die Ärzte im Boni werden sicher nicht ihren Dienst bei den Schnaps-und Bier“leichen“ verweigern,wundern sich aber schon,wie gleichgültige Eltern die vollgedrönten Sprößlinge in Empfang nehmen.Und das ist nicht nur ein Prekariatsproblem. Alkohol ist eine Droge und dazu die stärkste, die zu bieten ist . Der Beitragszahler zahlt die Spätschäden. Grenzen ziehen durch Kontrollen? Das ist zu spät. Die Prävention muß in den Köpfen beginnen, zweckmäßigerweise in denen der Erwachsenen zuerst.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/476#/beitrag/video/1374052/nachtstudio-vom-3-Juli-2011
Gutes gelingen: