Das Gelände des alten Sägewerkes in Darme an der Schüttorfer Straße wird nun endlich bebaut. Gut so! Viele Familien wünschen sich dort ein Baugrundstück in allerbester Lage. Ein Filetstück der Nachverdichtung. Leider eins mit sehr unangenehmem Beigeschmack für Lingen:
Der Ortsbürgermeister von Darme hat schon vor einem halben Jahr verbreitet, dass er hier etwas vorhabe, von dem die Stadt noch nichts wissen soll. „Das macht nur Probleme.“ Das Problem haben wir jetzt: Während die BürgerNahen die Vergabe von Baugrund durch gewinnmaximierende Investoren anklagen, wurden sie bloß hingehalten – wie auch die anderen Ratsmitglieder.
Der Rat der Stadt wurde gesamtheitlich getäuscht: „Die Vergabe der Grundstücke für die Einfamilienhäuser in Abstimmung mit der Stadt Lingen (Ems) nach den Vergabekriterien der Stadt Lingen (Ems) vom 01.10.2009 vorzunehmen.“ heißt es in einer Beschlussvorlage.
Nichts davon gilt mehr. Die obenstehende Verkaufsanzeige ist vom vergangenen Samstag. Eine Lingener Interessentin hat an diesem Tag eine Anfrage an „den Auftraggeber“ gesandt und montags erfahren, dass ihr Wunsch bereits anderweitig reserviert sei. Von Vergabekriterien der Stadt Lingen (Ems) und einem „städtebaulichen Vertrag“ war hierbei keine Rede.
Soziale Gesichtspunkte der Grundstücksvergabe, zum Beispiel an Familien mit Kindern, gelten anscheinend nicht mehr. Der „städtebauliche Vertrag“ wird vermutlich erst unterzeichnet, wenn alle Grundstücke vergeben sind. Der Bebauungsplan wird dann wahrscheinlich anschließend gemalt. „Projektbezogen“. Sogar die Straßennamen scheinen der Planskizze nach – die die Ratsmitglieder noch nicht einmal kennen – schon vergeben zu sein. Dass das abgebildete Gebäude für die BürgerNahen größer als „ein- bis zweistöckig“ aussieht, ist bei solch einem Verfahren nur noch nebensächlich.
Unabhängig von der begrüßenswerten Bebauung dieses Geländes: Durch diese Art der Grundstücksvergabe ist der Stadt Lingen ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden. Das kann nicht im Sinne der Bürger sein.
„In Darme passiert nichts, was ich nicht will,“ heißt es derweil. Genau das ist ein Grund, weshalb die BürgerNahen ins Rathaus gezogen sind. Wir bleiben dran!
Eine „Sägemühle“, wie es so schön heißt, hat es dort übrigens nie gegeben.
ob Sägemühle oder Sägewerk ist doch egal..schlimm ist das die ganze Idylle hier am Heimathaus nicht mehr existiert!