Teilgenommen an der Landschaftssäuberungsaktion 2023 hat eine Gruppe der BürgerNahen unter der Leitung der neuen Vorsitzenden Claudia Becker an der diesjährigen Lingener Landschaftssäuberung. Seit Jahrzehnten lädt die Stadt zu dieser großen Aktion. Mehrere Tausend LingenerInnen, vor allem viele Schülerinnen und Schüler, ziehen dann im März durch Grünanlagen, Wälder und entlang der Straßen und sammeln dort Abfall und Müll ein. Die Stadt Lingen stellt dafür die Sammelmaterialien, wie Müllsäcke und Einmalhandschuhe zur Verfügung. Auch Firmen unterstützen die Aktion mit Personal und Fahrzeugen. Die BN kümmerte sich in diesem Jahr wie übrigens seit 2011 um Abfall und Müll in der Elberger Schlipse bzw. im Landschaftsschutzgebiet in Schepsdorf.
Im Gegensatz zu früheren Jahren, lag 2023 zwar weniger Müll herum, stellte Claudia Becker fest. „Aber es gab noch reichlich Müll zu sammeln.“ An der Straße „Zum Gut Herzford“ fanden die BNler in diesem Jahr beispielsweise einen zerlegten Schrank, der vom früheren Besitzer entsorgt worden war. Noch weniger erbaulich war es an der Herzforder Straße: Dort entdeckten die Müllsammler auf einer öffentlichen Grünfläche neben einem Gewerbegebiet einen Kahlschlag und abgesägte, geteilte Baumteile. Eine Kiefer war gleich mitsamt Nistkasten gefällt und zersägt. Dazu haben die BürgerNahen inzwischen den Stadtbaurat gebeten, das Geschehen zu klären und gegen Eigenmächtigkeiten ordnungs- wie zivilrechtlich vorzugehen.
Für die Sitzung des Stadtrats am 29.03.2022 hatte die Fraktion Bündnis90 Die Grünen/FWL als 10. Tagesordnungspunkt eine erste Beratung für eine Baumschutzsatzung beantragt. Nach der Geschäftsordnung wird ein Antrag im Stadtrat, für dessen „Verwirklichung eine sachliche und fachliche Überprüfung erforderlich ist“, in den zuständigen Fachausschüssen verwiesen. Im Rat erfolgen zuvor eine Begründung durch die antragstellenden Fraktion sowie einmalige Stellungnahmen weiterer Ratsfraktionen.
Doch zu Beginn der Ratssitzung zog die Fraktion Bündnis90/Die Grünen/FWL ihren Antrag überraschend zurück. Zuvor hatte nämlich die CDU-Gruppe im Verwaltungsausschuss erklären lassen, den Antrag der Grünen entgegen der Geschäftsordnung nicht in die Ratsausschüsse zu verweisen sondern unmittelbar abzulehnen. Über das Thema habe man bereits genug beraten, und seither habe sich nichts geändert, war die „Begründung“.
Auch Lingen braucht Baumschutz!
Damit wurde diese Stellungnahme unserer Fraktion nicht mehr abgegeben:
Sehr geehrte Ratsvorsitzende, liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Impuls der Fraktion Bündnis’90 Die Grünen/FWL kommt passend. Bis zum Ende der Schonzeit im September haben wir als Stadtrat nun Gelegenheit zu zeigen, wie sehr der Baumschutz, wie sehr der Kleinklima-Schutz durch Bäume uns am Herzen liegen. Wollen wir das gewachsene Stadtbild stets radikal und rücksichtslos oder wollen wir es nachhaltig und behutsam weiterentwickeln? Wollen wir kleine wie große Rückzugsorte für ein angenehmes Stadtklima oder Bäume auf weit entfernten Ausgleichsflächen? Für unsere BN-Fraktion gilt: Wir wollen einen tatsächlichen Baumschutz. Im Sinne der Umwelt, des Klimas und damit der Menschen in Lingen. Wir wollen Schutz und Erhalt der Bäume in unserer Stadt fördern und unterstützen . Der vorgelegte Entwurf einer Baumschutzsatzung erreicht das nicht. Er greift zu kurz. Es braucht nämlich mehr als eine bloß juristische Verbotssatzung. Wir freuen uns daher sehr auf eine sachliche Beratung im Umweltausschuss. Dort wollen wir Änderungsanträge einbringen, um mehr zu erreichen als bloße Verbote. .
Nun verursachte die geschäftsordnungswidrige Ankündigung der CDU-Gruppe erst einmal das Gegenteil eines guten, verbindlichen Schutzes für unsere Bäume und unser aller Grün in Lingen. Leider. Wichtig und richtig ist nämlich eine positive Handlungsvorgabe für die Menschen in unserer Stadt und für die alten und häufig sehr beeindruckenden Bäume hier bei uns gewesen.
Wie notwendig dies ist, hat sich erst gerade in diesem Frühjahr an der Kiesbergstraße im Ortsteil Darme gezeigt, wo sich Anwohnende entsetzt sahen, wie eine Vielzahl großer Bäume ohne erkennbaren Grund gefällt wurden. Fast zeitgleich wurden auf Wunsch der Stadtverwaltung an der B70 im Süden viele Bäume entlang des Projekts Synergie Park gefällt. Das sei für sog. Sichtfenster, erläuterte Stadtbaurat Schreinemacher.
Fotos: P. Golbeck
Gut im Gedächntis gelieben ist auch weiterhin der Kahlschlag auf dem Gelände einer ehem. Stadtvilla an der Mühlenbachstraße in Reuschberge. Und mit den nichtssagenden Worten „Des Weiteren sei eine Neuordnung der Grünanlagen entlang des Krankenhausgrundstückes in der Klasingstraße erforderlich. Auch hier könne es vereinzelt zu Baumentnahmen und Ersatzanpflanzungen kommen“, wurde in einem Nebensatz der Komplettkahlschlag des gesamten Vor- und Parkplatzes am Bonifatius Hospital eingeleitet.
Fotos: St. Bonifatius Hospitalgesellschaft & Luftaufnahme privat
In der BN-Agenda 2021-2026 heißt es: “Wir wollen einen rechtlich verbindlichen Schutz unserer Bäume.“ Dafür setzen wir uns ein. Eine reine Verbotssatzung reicht uns dafür nicht. Wir wollen aktiven Klimaschutz und Umweltschutz und nicht unsere Bäume in Lingen lieblos und überhastet bei Projekten in der Stadt oder der Bequemlichkeit opfern.
Foto: PSR
Klimaschutz und Umweltschutz!
Wir werden daher eineBaumoffensive vorschlagen, wie sie die Stadt Ibbenbüren umsetzt, und eine Satzungsregelung zum umfassenden Schutz des Grüns in der Stadt wie im hessischen Offenbach. Vor allem soll es eine für die Menschen in Lingen hilfreiche und unterstützende Baumberatung geben, um das Grün zu schützen und Bäume zu erhalten.
Denn das ist unser Ziel: Wir wollen die Bäume in Lingen erhalten. Dafür gibt es viele bedeutsame Gründe – vor allem das Kleinklima wie das Klima insgesamt. Nur wenn wir dafür unsere Bäume bewahren und insgesamt viel behutsamer handeln, schafft dies gleichermaßen Klimaschutz und Umweltschutz.
Kritisiert haben „Die BürgerNahen“ (BN) im Lingener Stadtrat die Ausbaupläne für das Straßenstück Neuer Wall zwischen Loosstraße und Strootstraße. Die aktuelle Planung sei nicht zeitgemäß, unterstrich BN-Fraktionsvorsitzender Robert Koop am Wochenanfang. Koop, der seit vielen Jahren dem Stadtrat angehört, erinnert sich: „Der Plan kam mir sehr bekannt vor, als ich ihn sah. Genau denselben hat es nämlich schon in den 1980er Jahren gegeben: „2m Fußweg – 30cm Gosse – 6m Fahrbahn – 30cm Gosse und 2m Fußweg und das schnurgerade. Der Plan ist damals in der Schublade verschwunden, weil er nämlich für die Anlieger nicht bezahlbar war, die den Ausbau zu 90% zahlen sollten.“ Jetzt ist derselbe, alte Plan plötzlich wieder da.
„Heute, Jahrzehnte später, dürfen Anliegerstraßen aber nicht mehr so autogerecht gebaut werden“, kritisierte Koop das Vorhaben als „ altertümlich“ und fragte: „Wo bleiben der Radverkehr, wo „Tempo 30“, wo die gerade hier nötige Verkehrsberuhigung?“ Es sei zum Kopfschütteln, dass selbst auf der Planzeichnung nur kleine Autos eingezeichnet sind, aber keine Räder, keine Bäume, kein Grün und vor allem nur zwei skizzierte Menschen.
Anfang Juli habe die BN im Planungsausschuss beantragt, den Plan den Anwohnern des Neuen Wall vorzustellen, um mit ihnen über Verbesserungen und Änderungen zu reden. In der Ausschussvorlage stand damals nämlich bereits ein Beschluss, den man „aber erst anschließend den Betroffenen erklären wollte. Echte Bürgerbeteiligung ist das nicht. Die fordern wir auch für die Menschen in der Stroot.“ Koop beanstandete „daher, dass es immer noch keine Bürgerversammlung gegeben hat, an denen auch Mitglieder des Rates teilnehmen. In zwei Monaten muss das eigentlich zu schaffen sein.“
Der BN-Fraktionsvorsitzende: „Dass die Belange der Anwohner in der Stroot auch anderswo nicht beachtet werden, stellen wir nur wenige Meter entfernt auf der anderen Seite der Schwedenschanze fest. Dort steht mitten in der Wohnstraße „Am Kaninchenberg“ immer noch ein Altglascontainer, dessen Benutzung durch Einwurf von Altglas und Flaschen ständig nachts und am frühen Morgen Anwohnerinnen und Anwohner aufschreckt, der aber trotzdem nicht versetzt wird – zweckmäßigerweise natürlich zu den Supermärkten an der Rheiner Straße, wo Flaschen und Glas verkauft werden, das später im Container landet. Wir haben das mehrfach in den Gremien gefordert, aber es ändert sich nichts, weil ausgerechnet Ratsmitglieder aus den Ortsteilen der Stadt und auch die Stadtverwaltung den Standort offenbar in Ordnung finden. Die Verwaltung rechnet uns dann vor, dass es dort gar nicht laut sei. Was die Anwohner hier sagen, ist nicht wichtig. Wir als BN empfinden das als grotesk und vor allem ist es keine Rücksichtnahme, sondern das genaue Gegenteil“, resümierte Robert Koop.
Eine „regionale Investorengruppe“ erwirbt von der Sparkasse deren bisherige Hauptstelle am Lingener Marktplatz. Der früher als „Markt-Süd“ geplante, große Gebäudekomplex prägt die Südwestseite des Lingener Marktplatzes und ist daher nicht nur für diesen Bereich der Lingener Innenstadt, den der Bebauungsplan Nr. 120 „baulich ordnet“, besonders wichtig.
Die Investoren haben die neue „Markt 4 GmbH“ mit dem Sitz in Nordhorn gegründet, die noch nicht im Handelsregister des Amtsgerichts Osnabrück eingetragen ist. Daran ist, informiert die „Lingener Tagespost“, mehrheitlich die Maris-Beteiligungs-GmbH aus Nordhorn beteiligt. Dahinter wiederum stehen die Finanz-Union aus Nordhorn, die Bau- und Projektleitung Frank Exeler, Lingen (Ems) und Dirk Onnen, Geschäftsführer der Kubus Immobilien aus Oldenburg.
Robert Koop, Vorsitzender unserer Stadtratsfraktion „Die BürgerNahen“, hat zu diesen, jetzt bekannt gewordenen Plänen der regionalen „Investorengruppe“, das bisherige Sparkassengebäude am Markt 4-6 zu erwerben und umzubauen, am Freitag Stellung genommen. Er sagte:
„Dass regionale Investoren sich des Gebäudes annehmen wollen, ist deutlich besser als von uns befürchtet. Leider hat die Stadt Lingen -gegen unseren Rat- unlängst auf alle in den 1980er Jahren eingeräumten Vorkaufsrechte verzichtet, die ihr auch Mitspracherechte sicherten, wie das Gebäude an diesem zentralen Ort im Zentrum Lingens künftig genutzt wird. Diese Rechte auf Bitte der Sparkasse einfach so aufzugeben, war ein grober Fehler der CDU-Mehrheit, den der Oberbürgermeister zu verantworten hat.
Um es fußballerisch auszudrücken: Die Stadt sitzt deshalb jetzt auf der Tribüne. Andere sind „aufm Platz“. Das ist keine gute Ausgangslage. Die Bürgernahen wollen ungeachtet dessen, dass der Stadtrat die jetzigen Pläne prüft und den Rahmen künftiger Nutzung festlegt.
Als geradezu putzig verstehe ich daher die Äußerung des Herrn Oberbürgermeisters Dieter Krone, es gehe jetzt darum, „dass die Investorengruppe uns überrascht“. Koop: „Die Stadt hat sich nicht überraschen zu lassen, sondern aktiv, klug und sozialverträglich das Zentrum unserer Stadt zu entwickeln. Stadtentwicklung ist nämlich keine Klassenarbeit, in der ein Schüler den Lehrer überrascht – oder auch nicht.“
Gestern hat der Lingener Stadtrat den städt. Etat 2021 verabschiedet. Die -krankheitsbedingt geschwächte- Fraktion der Bürgernahen hat dem Etat letztlich nicht zugestimmt. Zusammen mit der Fraktion Bündnis’90/Die Grünen hatten wir beantragt, für die städtischen Schulen Raumlüfter anzuschaffen. Dies lehnten CDU und SPD letztlich ab.Fraktionsvorsitzende der BürgerNahen, Robert Koop, hatte zuvor in der Haushaltsdebatte gesagt:
„Ich möchte mich zunächst bei CDU und SPD bedanken, dass ich wegen meiner persönlichen Terminverpflichtungen hier zuerst sprechen darf. Tatsächlich habe ich damit heute eine dreifache Premiere:
1. Darf ich als erster reden.
2. Weiß ich im Moment nicht, wie meine Fraktion zum Haushaltsentwurf votieren wird, aber
3. werde ich zum ersten Mal nach vielen Jahren den Haushalt nicht ablehnen. Warum? Weil ich an der Abstimmung aus den erwähnten persönlichen Gründen nicht teilnehmen kann.
Zunächst muss ich der Aussage des Kollegen Hilling (CDU) widersprechen, der Änderungsantrag der Grünen und BürgerNahen zum Haushalt wegen der Raumlüfter sei unzulässig. Änderungsanträge zu einem Beratungspunkt sind nie unzulässig.
Liebe Kolleginnen und Kollegen:
Die Zeiten ändern sich. Corona und die Folgen stehen im Mittelpunkt dieses Haushaltsplans und wir BürgerNahen hoffen, dass jedenfalls die Dinge schnell auf den Weg gebracht werden, die an Investitionen und Hilfen im Antrag vorgesehen sind. Natürlich ist es richtig, dazu eine Senkung der Kreisumlage zu fordern, wie dies der OB eben getan hat. Der Landkreis ist schuldenfrei und es darf nicht sein, dass die Städte und Gemeinden im Emsland Corona-Schulden machen, um Schlimmeres zu verhindern, der Landkreis aber eine zu hohe Abgabe kassiert. Von uns immerhin stolze 30 Millionen. Insgesamt überwiegt nicht nur deshalb bei uns die Skepsis, ob der Haushaltsplan 2021 das erreicht, was er gerade wegen Corona und der Verwerfungen dieser Pandemie erreichen muss: die Lingener Zukunft zu entwickeln und zu gestalten.
Dazu hatten wir zahlreiche Vorschläge in die Haushaltsberatungen eingebracht. Für eine „Menschliche Stadt“ wollten wir ein Lingen-Programm mit dem Schwerpunkt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nach Corona, um Zuschüsse für Ideen und Maßnahmen nach der Pandemie auf den Weg zu bringen. Das wäre ein wirklich wichtiger Beitrag zur Wertschätzung junger Menschen in unserer Stadt gewesen und er hätte z.B. Praktika in Betrieben, Kulturangebote oder Sportveranstaltungen, zusätzliche Ferienmaßnahmen finanziert und damit ermöglicht. Nur ein kleiner Betrag für den Ferienpass ist übrig geblieben. Unseres Erachtens ist das zu wenig.
Für uns ganz, ganz wichtig war auch ein Europaprogramm mit Stipendien für junge Europäer/innen aus den Partnerstädten Bielawa, Elbeuf, East Staffordshire, Marienberg und Salt für Aufenthalte in Lingen sowie für junge Lingener/innen für Aufenthalte als Botschafter in einer der Partnerstädte. Daneben wollen wir die Zuschüsse für Besuche von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unseren Partnerstädten erhöhen. Das sind Maßnahmen gegen Egoismus und Nationalismus und für Solidarität und Völkerverständigung.
Wir haben jetzt seit einem Jahr die Ortsteilbüros geschlossen. Trotzdem haben wir vergeblich die Aktion „Bürgerkoffer“ vorgeschlagen, also ein mobiles Bürgerbüro, mit dem die Stadt die typischen Leistungen eines Bürgerbüros für Senioren, Behinderte und Kranke ortsunabhängig anbieten soll. Unser Antrag bedeutet, dass auf Wunsch die Verwaltung zu den Seniorinnen und Senioren nach Hause kommt. Das wollte die Rats- mehrheit nicht. Warum? Wir wissen es nicht.
Wir wollten – quasi das Gegenstück zum „Bürgerkoffer“ – die „LingenApp“ ausbauen und verbessern. Denn die LingenApp ist nicht mehr im Appstore erhältlich – ganz im Ge- genteil zu dem, was der OB bei dem Relaunch der Website der Stadt auf meine Frage erklärt hat. Die LingenApp ist im Apple App Store nicht mehr zu finden. Dafür aber die App der Lingener Bürgerschützen. Ich lass’ das mal unkommentiert so stehen. Geld für die LingenApp bereit zu stellen, wurde trotzdem abgelehnt, genau wie unsere Forderung, die Vorbereitungen für die G5-Mobilfunkkommunikation zu treffen.
Die Verkehrspolitik unserer Stadt ist alles Andere als gut. Ich weiß gar nicht genau, wann die SPD vorgeschlagen hat, ein Verkehrsgutachten zu erstellen. War das nicht vor 5 Jahren, also 2016? Was ist das Ergebnis bis heute? Das Ergebnis: Ganze vier Ampeln auf dem Konrad-Adenauer-Ring sind jetzt als grüne Welle geschaltet – wobei Welle da ja reichlich überdreht ist. Sonst nichts. Auch die LiLi wird nicht wirklich verbessert. Unser Antrag für einen Sonntagsverkehr wurde abgelehnt. Kein Interesse hat die CDU auch an einer Verbesserung des Schienenverkehrs nach Osnabrück und nach Münster, wo in dieser Zeit ein S-Bahn-Netz Münsterland entsteht, an das man Lingen anschließen könnte – leider dank der Ratsmehrheit ohne unsere Stadt.
Das Verkehrsmittel in Lingen ist das Fahrrad. Da gibt es aber trotzdem auch künftig keine Initiative für Fahrradreparatur- Stationen, weitere Induktionsschleifen und Ampeldrücker, Abstellbügel, und Haltebügel für Radler an Ampeln. Ladestationen für Pedelecs und E-Bikes bleiben Mangelware, und es fehlt ein notwendiges Programm zur sicheren Umgestaltung der Radwege zugunsten der Lastenräder (LR), um sie für LR überhaupt und sicher befahrbar zu machen. Die Meckerbrücke bleibt unbequem und renovierungsbedürfig, an die Planung einer zusätzlichen Fußgänger- und Fahrradbrücke Reuschberge/Stadtgebiet denkt die Ratsmehrheit nicht. Nur einzelne unserer Vorschläge finden sich wieder, z.B. der Radschnellweg Möddelbrücke–Emslandhallen–Bahnhof, und für einen radfahrer- und fußgängersicherer Umbau der Rheiner Straße an der Einfahrt zum jetzigen Gewerbegelände Lühn. Es ist gut, dass immerhin dies jetzt in den Blick genommen wird. Doch der West- Ost-Ausbau über eine Fahrradstraße Alter Kleinbahndamm mit Anschluss an den Premiumradweg am DEK und der sichere Ausbau Radwegeverbindung Altenlingen – Innenstadt im Bereich In den Sandbergen/Wilhelmshöhe lassen auf sich warten. Auch der dringend nötige Umbau der Josefstraße zwischen Östliche Stadtflur und Josefkirche für Radfahrer/innen und Fußgänger/innen kommt ebenso wenig im Plan vor wie der verkehrsberuhigte Ausbau der Adolfstraße. Die unzulängliche Änderung der Einmündung Darmer Hafenstraße in Schüttorfer Straße ist deutlich für jede und jeden, der den Bereich nach der misslungenen Umgestaltung befahren hat. Doch die Ratsmehrheit lehnt die kinderfreundliche Nachrüstung der Einmündung Schüttorfer Straße/Darmer Hafen ab.
Auch künftig werden wir uns für eine strikte Zweckbindung der Haushaltsstellen für den Radverkehr einsetzen, also für die Herausnahme der „Fahrradpositionen“ aus der allgemeinen Budgetierung des Haushalts – einfach damit mit dem Geld keine Pkw-Politik gemacht wird. Die CDU hat dies abgelehnt.
Zusätzliche 25 Ladestationen für E-Pkw wollte die Ratsmehrheit auch nicht, obwohl dies nicht den Haushalt belastet hätte, weil die Stadtwerke beauftragt worden wären. Die kommunale Klimapolitik lässt weiter zu wünschen übrig. Dazu zählen die von der CDU 2011 versprochenen und hier beschlossenen, aber nie eingehaltenen Aufforstungen. Man erinnert sich: 2011 für 10 Jahre versprochen, aber nur zwei Jahre (2012, 2020) in den Haushalt aufgenommen; 2020 wurde der in den Etat eingestellte Betrag nicht ausgegeben. Auch in dieses Jahr abgelehnt: Es gibt keine weiteren Photovoltaikanlagen bei städt. Gebäuden aus dem Haushalt ZGW, keine Entwicklung eines kommunalen Wasserhaushaltskonzepts, inklusive eines Schutzkonzepts „Starkregen“, keine ausreichende Schulwegsicherung und Geschwindigkeitsreduzierung z.B. mit fußgänger- und radverkehrfreundlichen Minikreisverkehren.
Etwas voran geht es in Trippelschritten für das Kulturquartier zwischen Musikschule, Pferdemarkt und Universitätsplatz mit der Erneuerung des Stadtparks in Verbindung mit der Erweiterung des Emslandmuseums und der Renovierung des Bürgermeisterhauses. Doch zu dem vorgeschlagenen Ideenwettbewerb Neues Stadtarchiv auf dem ehem. Oevermannschen Grundstück an der Baccumer Straße sagt die CDU Nein. Auch den für uns wichtigen Auftrag an ein Unternehmen zur laufenden Säuberung, Instandhaltung und Reparatur der Straßen des Stadtzentrums lehnt die CDU ab.
Wer sind hier im Rat eigentlich die Neinsager?
Wie stimmen wir ab? Klar ist: Gerade in Zeiten von Corona muss gehandelt und nicht nur zaudernd verwaltet werden. Dazu dienten unsere Etatvorschläge, die aber leider größtenteils unbeachtet geblieben sind. Wir sehen uns daher trotz allen guten Willens eigentlich nicht in der Lage, dem zaudernden Haushalt zuzustimmen.
Ich schlage Euch in aller Form vor: Die Grünen und wir haben einen Änderungsantrag eingebracht, Raumlüfter anzuschaffen. Ergänzen muss man den Beschlussvorschlag noch mit den Kitas, wo die Kinder und Erzieher/innen auch geschützt werden müssen; ich denke, dass die Grünen dies übernehmen. Raumlüfter sind ja eine dauerhafte Verbesserung, über Corona hinaus. Ich darf angesichts dieses Antrags für meine Fraktion erklären: Wenn heute dieser Änderungsantrag der Grünen und der BürgerNahen zur Anschaffung der Raumlüfter zum Schutz unserer Schülerinnen und Schüler angenommen wird, werden wir trotz unserer Bedenken dem Haushalt zustimmen. Es ist also Eure Entscheidung als Mehrheitsfraktion, ob ihr in diese ausgestreckte Hand einschlagt. Um der Schülerinnen und Schüler und um der Kinder in dieser Stadt also um ihrer Zukunft willen.“
Nachbemerkung:
Die CDU-Ratsmehrheit hat in die ausgestreckte Hand der BürgerNahen nicht eingeschlagen sondern die Anschaffung der Raumlüfter abgelehnt. Daraufhin und deshalb haben wir dem Haushalt nicht zugestimmt, sondern uns in den wesentlichen Punkten enthalten.
Die Vergabe der von der Stadt entwickelten Wohnbaugrundstücke muss klar und einfach und verständlich sein, also das Gegenteil einer ungehemmt bürokratischen Regelungswut.
Das Modell unserer Ratsmitglieder der BürgerNahen ist klar und einfach:
Wer sich für ein Grundstück bewirbt, darf kein Immobilieneigentum haben. Hat ein/e Bewerber/in Immobilieneigentum, ist dies ein Ausschlusskriterium. Ausnahme: Das Immobilieneigentum wird verkauft.
Eltern(teile) mit Kindern werden bei der Vergabe bevorzugt. Je mehr Kinder, desto eher ein kommunal entwickeltes Grundstück.
Anerkannte Schwerbehinderte mit einem GdB ab 50 werden bei der Vergabe bevorzugt.
10% der Baugrundstücksflächen in einem neuen Wohngebiet werden für öffentlich geförderten Wohnungsbau vorbehalten.
Die nicht an diese Interessenten verkauften Flächen werden an private, nicht gewerbliche Interessenten verlost.
Außerdem:
Für die Bewerbung wird eine App entwickelt, in die sich jede/r Interes-sent/in eintragen kann. Mit einem Knopfdruck ist für die Gremien erkennbar, wer vorn ist.
Dann müssen wir noch darüber sprechen, dass flächensparend gebaut wird, also grundsätzlich Reihen- und Doppelhäuser entstehen und Flächen für Wohnraum nicht als Pkw-Stellplätze verwendet werden.
Stellungnahme der Fraktion „Die BürgerNahen“ im Rat der Stadt Lingen (Ems):
Worum es geht: Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat am Donnerstag den Anträgen der Landwirte Schepers-Pollmann und Zwoller aus Brögbern gegen die vom Rat beschlossene Satzung „Bebauungsplan für das Krematorium“ entsprochen. Damit ist dieser Bebauungsplan zunächst unwirksam.
Marc Riße (Die BürgerNahen):
Die Sache ist doch die: Die Gegner und Nachbarn haben Geruchsemissionen durch das Krematorium befürchtet. Doch nun verzögert sich die Sache, weil die Mitarbeiter im Krematorium eventuell nicht ausreichend vor den Geruchsimmissionen aus der Landwirtschaft, also von den Nachbarn, geschützt werden. Das ist einfach unglaublich.
Robert Koop (Die BürgerNahen):
Wir wollen weiter das Krematorium, weil es für die Stadt und ihre Menschen wichtig und richtig ist. Die Niederlage vor dem Oberverwaltungsgericht ist ärgerlich – wie jede Niederlage. Die Stadtverwaltung fordern wir auf, unverzüglich Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um den nach Ansicht der Lüneburger Richter gemachten Fehler zu korrigieren und Rechtssicherheit für das Krematorium zu schaffen.
Die Fraktion Die BürgerNahen beantragt Akteneinsicht in die Vorgänge, die Gegenstand der öffentlichen Berichterstattung um die Auseinandersetzung mit der Familie Evers, Laxten, sind und die dieser bei der von ihr genommenen Akteneinsicht vorgelegt wurden. Der Antrag erstreckt sich auch auf die Unterlagen, die an RA Tyczewski, übersandt worden sind sowie den Schriftverkehr mit ihm.
Die Fraktion hat mit der Akteneinsicht die Kollegen Becker, Beranek und den Unterzeichner beauftragt. Wegen des Termins werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen.
Der gestrigen Darstellungen im Verwaltungsausschuss und die öffentlichen Erklärungen werfen die Frage auf, ob Sie, Herr Oberbürgermeister, an den betreffenden Fragen noch mitwirken können oder ob Sie daran nach § 21 VwVfG iVm dem NVwVfG gehindert sind, weil die Besorgnis der Befangenheit besteht; denn Ihnen wird durch Familie Evers persönliches Fehlverhalten vorgeworfen. Die Frage der Befangenheit wollen Sie bitte dringend prüfen.
Am Samstag, 05.09.09 konnte man in der Lingener Tagespost lesen, dass ein wirklich kurioses Hin und Her um eine simple Baugenehmigung auf dem elterlichen Grundstück sein unerwartetes Ende nahm. Dem frischgebackenen Bauherrn ist nur wärmstens zu empfehlen, so schnell wie möglich loszulegen, schließlich währt so eine Wirtschaftskrise ja nicht ewig, die „gute Laune“ des Bauausschusses möglicherweise auch nicht.
Neu für den interessierten Leser waren zwei Punkte:
Erstens, offensichtlich gibt es die Möglichkeit einer „Teilaufhebung eines Bebauungsplans“ (hätte ich nicht für möglich gehalten!), zweitens, ich zitiere wörtlich: „Aus heutiger Sicht sind industrielle Ansiedlungen dort nicht mehr gewollt bzw. ohnehin unwahrscheinlich.“
Ja, wenn das so ist, sollten wir doch noch mal über den Altenlingener Forst reden !