von BN Joachim Reul
OB Krone ist laut LT froh, dass Lingen eine der Städte ist, in der die Ausstellung „Vielfalt viel Wald“ zu sehen ist. Die Ausstellung ist noch bis 30.6. im Rathaus zu besichtigen.
Dieses Mal vor einem Holzquader und mit einem Erdbeerbaum in der Hand läßt sich Krone einmal mehr für die Lingener Tagespost ablichten. Der Erdbeerbaum soll, so Krone, im Bereich der Lingener Innenstadt angepflanzt werden. Ob der Holzquader, vor dem unser OB posiert, aus Bäumen gesägt wurde, die im ehemaligen Altenlingener Schutzwald zwecks nicht geglückter Industrieansiedlung gefällt wurden, ist nicht überliefert.
Als Werbung für eine Ausstellung zum Thema Wald läßt sich da einer mit einem Bäumchen in der Hand ablichten, der mit einem falschen Versprechen zu eben diesem Thema Wald in sein Amt gewählt wurde. Er wollte nach seiner Wahl zum OB dafür sorgen, dass der Altenlingener Forst wieder aufgeforstet wird. Inzwischen hat er dieses Versprechen lange vergessen. OB Krone hat sich gewandelt von einem Befürworter des Aufforstens zu einem entschiedenen Verteidiger der Industrieansiedlung. Angeblich wegen bereits in nicht annähernd belegbarer Millionenhöhe getätigter Investitionen, die bei Aufforstung verloren wären.
Genau wie die Ernsthaftigkeit seines Versprechens vor seiner Wahl hat sich auch seine Aussage zum Millionenaufwand wieder als nicht belastbar erwiesen. Die von ihm in den Raum gestellten hohen 7-stelligen Beträge entpuppten sich bei genauerem Hinsehen als „nur“ € 150.000. Immer noch viel Geld, doch aus der Sicht unseres OB sind € 150.000 nach eigenem Bekunden anderweitig nicht wirklich erwähnenswert.
Immerhin ließ Krone die staunenden Zuhörer vor kurzem anläßlich einer Bürgerversammlung zur Präsentation eines Gutachtens zu Neubau respektive Anbau der geplanten Emslandarena wissen, dass ihn laut Gutachter zu erwartende Kostenüberschreitungen nicht weiter schrecken. Das sehe er sportlich. Zudem sei er zwar kein Hellseher, aber gesichert sei, dass die Stadt wieder über eine so hervorragende finanzielle Ausstattung verfüge, dass auch ungeplante Kostensteigerungen problemlos finanziert werden könnten. So ließ er uns sinngemäß wissen.
Immerhin prognostizierte der Gutachter alleine beim Rohbau der Arena um sage und schreibe € 5.000.000 höhere Baukosten, als sie die Planung der Stadt vorsieht! Auch im Rat der Stadt scheint das außer Robert Koop niemanden zu schrecken.
Da möchte man OB und Stadträte doch gerne fragen, warum bei der Arena viele ungeplante aber vorhersehbare Millionen Mehrkosten kein Problem sind, beim Altenlingener Forst jedoch ein exakt feststehender Abschreibungsbedarf von € 150.000 eine unüberwindbare finanzielle Belastung darstellen? Mit welcher unnachahmlichen Logik ist dann aber ein bereits beschlossener Aufwand von jährlich € 200.000 zur Schaffung eines neuen Schutzwaldes vertretbar, der zweifellos nie ein Schutzwald sein wird? Immerhin könnte man schon mit dem Aufwand nur eines einzigen Jahres den gerodeten Altenlingener Schutzwald wieder aufforsten. Und damit einen hohen Millionenbetrag für einen Pseudo- Schutzwald einsparen. Wird im Rathaus nicht mehr gerechnet, sondern nur noch trotzig durchgehalten?
Bemerkenswert ist auch, dass ausgerechnet der wortbrüchige OB nun im „Jahr des Waldes“ Werbung für eine Ausstellung im Rathaus zum Thema Wald macht. Zu diesem Thema ist Krone wirklich kein glaubwürdiger Werbeträger!
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