Die Nachrichten der letzten Tage müssen den Lingenern wie Warnungen vorkommen: von den Ereignissen in Japan brauchen wir gar nicht zu reden, wir haben im näheren Umfeld genug: Der Brand im Hafen der Raffinerie, bei dem nur das rasche und gut erprobte Zusammenarbeiten der verschiedenen Wehren ein Übergreifen der Flammen verhindert hat, heute die Schiffskollision auf der Ems, und gerade lese ich vom Absturz eines US-Kampfjets in der Eifel in direkter Nähe zu einem Dorf.
Und es beschleicht mich ein wirklich ungutes Gefühl. Gerade in dieser Woche war der Fluglärm über Schepsdorf extrem, zu erfahren ist, dass ein neuer Eurofighter erprobt wird. Aus Schepsdorf hat es Beschwerden beim Luftwaffenamt in Köln gegeben, die Flüge waren tiefer als sonst, und die Flugzeuge flogen in extrem kurzen Abständen. Ob das alles in Ordnung war? Der Eindruck entstand, dass die Piloten sich gegenseitig jagten. Eine Rückmeldung des Luftwaffenamtes hierzu gibt es – noch – nicht. Angeblich wird heutzutage nachvollziehbar überwacht. ( Früher sah der „Skyguard“ nur nach vorheriger Ankündigung nach dem Rechten, und oh Wunder, nie fand sich etwas….)
Der Nordhorner Bürgermeister und die Notgemeinschaft Nordhorn-Range haben erneut die Schließung der Range gefordert. Das mag dem als Trittbrettfahren auf der Japankatastrophe erscheinen, der sich nicht mit den Gefahrenquellen hier im Umkreis beschäftigt. Aber allein die Landkarte macht deutlich, dass ein militärischer Flugübungsplatz an diesem Ort nicht zu rechtfertigen ist. Den „Bombodrom“-Gegnern in Wittstock sei ihr Erfolg gegönnt. Nordhorn-Range ist aber keine Alternative.
Am heutigen Abend wünsche ich mir, dass der Lingener OB und alle Lingener Parteien die Petition seines Nordhorner Kollegen unterstützen. Die Kreisgrenze gilt im Unglücksfalle nämlich nicht.
brief_huesemann_merkel_20110329_brief