Am 31. 03.2011 wurde der Ortsrat Schepsdorf in öffentlicher Sitzung von einem Vertreter der Verwaltung der Stadt Lingen sowie des für das Projekt Emsauenpark zuständigen Planungsbüros informiert: Die Stadt Lingen wolle den gereinigten (von asbestfrei spricht nur die LT( 2011-04-06 Wohin mit dem asbestfreien Boden) Boden aus Reuschberge aus „Vermittlungsgründen“ nicht wieder im Bereich des Emsauenparkes einfügen, sondern plane, diesen auf dem ehemaligen Bundeswehrsportplatz an der Panzerstraße zu deponieren. Gar allerliebst aufgehübscht wurde dies nach der Mode der Zeit: es sollen Sanddünen entstehen, die par Sukzession dann von der Natur erobert werden sollen.
Die Gegenfront des Ortsrates sowie der zahlreichen Besucher war einhellig.
Der Ortsrat möchte sich nicht sämtliche Verfügungsspielräume für dieses Areal auf Dauer aus der Hand nehmen lassen. Bürger wiesen darauf hin, dass dies einer von nur zwei Sportplätzen in Lingen sei, die wegen einer entsprechenden Drainierung ganzjährig zu nutzen seien. Der Heimatverein betonte, dass in dem fraglichen Areal keine Dünen, sondern eine flache Waldebene vorhanden gewesen sei, so dass von einer Renaturierung keine Rede sein könne.
Auch inhaltlich konnten die beiden Vertreter nicht überzeugen. Den Boden erklärten sie nicht für asbestfrei, drucksten herum, schließlich sei ja auch sonst Asbest im Boden, wenn Sie zum Beispiel unter der Traufe eines alten Schweinestalls mit Eternitdachplatten untersuchen, da wäscht der Regen doch auch einiges ein. Schönen Dank für den Vergleich!
Den nicht ganz sachfernen Zuhörern kamen dann Zweifel, ob nach Grobsiebung der Asbestfragmente nicht gerade die gefährlichen Asbestfasern in der Sandfraktion bleiben? Ob die leichten Fasern ungebunden im sandigen Boden nicht über kurz oder lang durch Absetzen des Sandes an der Oberfläche konzentriert werden? Und ob solche Stäube dann vom Wind nicht eh wieder gen Reuschberge getragen werden?
Konstruktive Vorschläge wurden auch gemacht: wenn der Boden nicht wieder eingebracht werden kann, dann muss er überdeckt werden. Dazu bieten sich etliche Kieslöcher in der Umgebung an – daran hatte die Verwaltung noch nicht gedacht (ist ja auch nicht gleich auf dem Kartenausschnitt zu sehen…)
Die Zeit für die Umplanung, Klärung und Genehmigung wird man sich nehmen müssen. „Asbest“ ist kein Thema, das derart unsensibel angegangen werden darf.
Wie äußerten sich Teilnehmer: „ist ja schlimmer als unter Pott“, „als wenn einer seinen Dreck über den Gartenzaun wirft“.
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