Man kann zu AKWs stehen, wie man will. Gerade dann, wenn es aber kontroverse Meinungen zu etwas gibt, sollte man auf eine neutrale und ausreichende Berichterstattung bedacht sein.
Es stimmt schon etwas nachdenklich, wenn über Banalitäten über ganze Zeitungsseiten berichtet wird, gleichzeitig aber der Vorgang der Schnellabschaltung am letzten Freitag nur einen kleinen einspaltigen Artikel (selbstverständlich ohne Bild, bei dem geringen Platz) wert war. Ich wiederhole mich, man kann zu AKWs stehen wie man will, es handelte sich fraglos um eine Schnellabschaltung, bei der deutlich mehr Radioaktivität freigesetzt wird; es handelt sich ferner um einen Störfall, der dann auch überall in der Presse sehr detalliert geschildert wurde, nur in der Stadt Lingen scheint das Ganze weniger wichtig als das Schützenfest in Sonstwo zu sein.
Die Quasi-Berichterstattung, die den Störfall als eigentlich keinen Störfall erscheinen liess, da das fragliche Teil ja sowieso in Kürze ausgewechselt werden sollte, hatte sicherlich zum Ziel, den Vorfall herunterzuspielen und die Bevölkerung zu beruhigen.
Genau diese Aussage kann man aber auch invertieren: Offensichtlich wusste man von einem defekten Teil, das zur Auswechselung vorgesehen war. Man riskierte dann aber wohl BEWUSST eien Schnellabschaltung, die ja fraglos dazu dient, mögliche größere Schäden zu vermeiden. Richtig wäre an dieser Stelle – auch wegen der Brisanz des Ganzen – doch wohl das umgehende Auswechseln der defekten Teile.
Ein solches Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar.
Insbesondere fragt man sich bei derartigen Vorgehenesweisen, warum zeitweilig vier von fünf AKWs der RWE ausser Betrieb sind. Mich beunruhigt das!
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